Macek, Antonín

Macek Antonín, Journalist und Schriftsteller. * Jungbunzlau (Mladá Boleslav, Böhmen), 17. 6. 1872; † Prag, 22. 5. 1923.

Wegen eines Ohrenleidens, durch welches er fast gänzlich ertaubte, wurde M. gezwungen, das Gymnasialstud. zu unterbrechen. Er lernte Drechslerei, war dann in einer Fabrik in Kosmanos angestellt und wurde schließlich Beamter bei der Bezirkskrankenkasse in Jungbunzlau, ab 1896 in Böhm. Budweis. 1897 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur sozialdemokrat. Partei entlassen, trat 1898 in die Redaktion der Parteiztg. „Právo lidu“ (Volksrecht) in Prag ein und wurde 1911 Red. der Abendausgabe „Vecerní právo lidu“. M., der durch Privatstud. eine umfassende Bildung erworben hatte, war 1903–20 Red. der illustrierten Z. „Rudé kvety“ (Rote Blüten), die 1915–19 unter dem Titel „Svet“ (Die Welt) erschien; 1907–09 Red. der Kinderz. „Jaro“ (Der Frühling), 1919–21 der Revue „Sociální demokrat“ (Der Sozialdemokrat). Außerdem red. er eine Reihe von Büchersmlg. 1908 regte er die Gründung des tschech. Bibliophilenver. an. Ab 1921 red. er das kommunist. Parteiorgan „Rudé právo“ (Das rote Recht), 1921/22 die Z. „Komunista“ (Der Kommunist) und die satir. Z. „Sršatec“ (Der Stachelige). M., eine vielseitige Persönlichkeit der Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg, war Dichter, Prosaiker und Kritiker, der zahlreiche Feuilletons, kulturpolit. und volksbildende Artikel sowie Literatur- und Kunstkritiken anonym oder unter verschiedenen Ps. und Chiffren in zahlreichen Z., Ztg. und Smlg. veröff. Bahnbrechend war seine Anthol. der tschech. Arbeiterdichtung (1902).


Literatur: Památce básníka A. M. (Dem Dichter A. M. zum Gedächtnis), 1948; L. Malická, Delnický novinár A. M. (Der Arbeiterdichter A. M.), 1956; Slovník ceských spisovatelu, 1964; Masaryk 4; Otto, Erg. Bd. III/2; Kunc, 1945; Novák, S. 859 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 387
geboren in Jungbunzlau
gestorben in Prag

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