Lott, Julius

Lott Julius, Techniker. * Wien, 25. 3. 1836; † Wien, 24. 3. 1883.

Sohn des Philosophen Franz Karl L. (s. d.), Bruder des Vorigen; trat nach Absolv. der Techn. Hochschulen in Wien und Karlsruhe in den bad. Staatsdienst. 1862 übertrug ihm Etzel (s. d.) die Ausführung der schwierigsten Teilstrecke der Brennerbahn (Patsch-Matrei). Ab 1867 in leitenden Stellungen beim Bau ung. Eisenbahnen beschäftigt, lenkte er durch seine vorzüglichen techn. Arbeiten die Aufmerksamkeit des Gen. Dir. des österr. Eisenbahnwesens W. v. Nördling auf sich, der ihn zum Vorstand der 1875 neu errichteten Dion. für Staatseisenbahnbauten ernannte. In dieser Eigenschaft schuf er für die Herstellung von Bauwerken stets wiederkehrender Ausmaße einheitliche Grundformen (Normalien), die in der Folge allg. Nachahmung und Erweiterung fanden. Die Krönung seines Wirkens, das ihn in die vorderste Reihe der großen Alpenbahnerbauer stellte, bildete aber die großartige Planung des endgültigen Bauentwurfes für die überaus schwierige Arlbergbahn und die wohldurchdachte Einrichtung ihres Baues, den zu vollenden ihm leider nicht vergönnt war.


Literatur: Dolomiten vom 2. 1. 1961; Bll. für Technik-Geschichte, H. 5, 1938, S. 59 ff.; Denkschrift der k. k. Dion. für Staatseisenbahnbauten, bzw. der k. k. Generaldion. der österr. Staatsbahnen über den Fortschritt der Projektierungs- und Bauarbeiten der Arlbergbahn im Jahre . . ., 1882, 1890; Geschichte der Eisenbahnen der österr.-ung. Monarchie, Bd. 1, Tl. 2, 1898, S. 315 ff.; Die österr. Eisenbahnen 1837–1937, 1937, S. 47.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 331
geboren in Wien
gestorben in Wien
wirkte als Ingenieur in Ungarn 1867
war Student Technische Hochschule Wien
war Student Großherzogliche Badische Polytechnische Schule Karlsruhe
war Ingenieur von Brennerbahn 1862
war Vorstand Österreich-Ungarn. Direktion für Staats-Eisenbahnbauten 1875
war Ingenieur von k. k. priveligierte Vorarlberger-Bahn

Lifeline