Lugnani, Giuseppe de

Lugnani Giuseppe de, Bibliothekar, Naturwissenschafter und Schriftsteller. * Capodistria (Koper, Istrien), 18. 2. 1793; † Valle D’Oltra (Valdoltra, Istrien), 27. 6. 1857.

Von adeliger Abstammung, Großonkel des Dichters P. Valéry († 1945); stud. in Padua, wo er 1810 das Diplom als Ing. und Architekt erhielt. Ab 1815 lebte er in Triest als städt. Bibliothekar und brachte die Bibl., die unter französ. Besatzung gelitten hatte, wieder auf ein den Erfordernissen entsprechendes Niveau. Als 1817 die k. k. Handels- und Schifffahrtsakad. gegründet wurde, unterrichtete er dort Geographie und Geschichte, 1843 wurde ihm das Amt des leitenden Dir. übertragen. Seine meteorolog. Beobachtungen führten 1850 zur Gründung des Osservatorio astronomico-nautico. 1830–1843 war er Red. der Tagesztg. „Osservatore Triestino“, 1818–54 Theaterkritiker und Mitgl. des Stadtrates von Triest. L. war aktives Mitgl. der literar. Ges. Minerva und trug dort seine Werke, Übers. von Gellert, Gessner, Schiller und latein. Gedichte vor. Er verfaßte zahlreiche Kantaten und Gedichte auf österr. Herrscher (einige davon wurden vertont), Dramen und hist. Abhh.


Literatur: Triester Ztg., 1857, n. 155: Archeografo triestino, 1946, S. 3 ff.; Pagine istriane, 1950, S. 160 ff.; F. de Fiori, Cenni biografici di Giuseppe de Volpi e G. de L., 1861, S. 13 ff.; Wurzbach; P. Tedeschi, L’ „Antonio Foscarini“ del Niccolini e la tragedia „Steno e Contarina“ del L., 1893; G. Subak, Cent’anni di insegnamento commerciale, 1917, S. 260 ff.; B. Ziliotto, Storia letteraria di Trieste e dell’Istria, 1924, S. 72 f.; P. A. Quarantotti Gambini, Luce di Trieste, 1964, S. 107 f.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 358
geboren in Koper
gestorben in Ankaran

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