Luithlen, Friedrich

Luithlen Friedrich, Dermatologe. * Rodaun (N.Ö.), 14. 9. 1869; † Wien, 18. 6. 1927.

Sohn der Schulgründerin Marie L. (s. d.), Bruder des Folgenden und der Pädagogin Martha L. (s. d.); stud. an der Univ. Wien, 1894 Dr.med.; erfuhr in der Klinik für Dermatol. und Syphilidol. unter Kaposi (s. d.) seine Fachausbildung, bevor er sich der Privatpraxis widmete. 1904 habil. für Dermatol. und Syphilidol. Schon frühzeitig – 1910 – fand er Anschluß an den Kreis um den Pharmakologen H. H. Meyer. Er war zunächst im St. Anna-Kinderspital, 1916 als Abt.Vorstand im Mariahilfer K.-Franz-Josef-Ambulatorium tätig und arbeitete während des Ersten Weltkrieges unter E. Fingers (s. d.) Leitung in einem Filialspital für haut- und geschlechtskranke Soldaten. 1919 tit. ao. Prof. Aus seiner klin. Tätigkeit stammen Beitrr. für das Mraceksche „Handbuch der Hautkrankheiten“, so über den Pemphigus neonatorum, die Dermatitis exfoliativa, die Sklerodermie. Aus seiner „pharmakologischen Zeit“ liegen experimentell-therapeut. Arbeiten, etwa seine hervorragenden „Vorlesungen über die Pharmakologie der Haut“, vor. Er beschäftigte sich mit Fragen der Überempfindlichkeit, der Sensibilisierung und Desensibilisierung der Haut. Die von ihm empfohlene Kolloidtherapie war bahnbrechend. Es erschienen Stud. über die Veränderungen der Hautreaktion beim Mineralstoffwechsel. Wichtige Untersuchungen galten „Ernährung und Haut“, den Beziehungen zwischen Störungen der inneren Sekretion und den Dermatosen. Es wurde gesagt, daß Luithlen die experimentelle Pharmakol. in die Dermatol. eingeführt habe. 1924 machte er eine Vortragsreise durch Nordamerika. Auf seine Initiative ist eine Fürst Johann Liechtensteinsche Stiftung für wiss. Forschung zurückzuführen.


Literatur: WMW, Jg. 77, 1927, S. 888 f.; Wr. klin. Ws., Jg. 40, 1927, S. 894; Fischer 2, S. 951; Kürschner, Gel. Kal., 1926.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 359
geboren in Wien
gestorben in Wien
reiste nach Nordamerika
war Student Universität Wien
war Mitarbeiter von Sankt-Anna-Kinderspital
war Vorstandsmitglied Kaiser-Franz-Joseph-Ambulatorium (Wien) 1916

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