Lode, Alois

Lode Alois, Hygieniker. * Broos (Orastie, Siebenbürgen), 15. 11. 1866; † Innsbruck, 19. 11. 1950.

Stud. Med. an der Univ. Wien (1892 Dr. med.), 1894 Ass. am Hygien. Inst. der Univ., 1897 für Hygiene habil., wurde er noch im selben Jahr mit der Errichtung eines Hygien. Inst. in Innsbruck betraut, 1899 dort ao., 1908 o. Prof., 1908/09, 1919/20 Dekan der med. Fak., 1911/12 Rektor, 1937 em. L., der sich neben der Lehr- und Forschungstätigkeit auch prakt. Problemen, wie Seuchenbekämpfung, Lebensmittelpolizei und prakt. bakteriolog.-serolog. Arbeiten widmete, wurde 1898 Mitgl. des Tiroler Landessanitätsrates, 1908 Vorstand der Staatlichen Anstalt für Lebensmitteluntersuchung, 1912 Leiter der staatlich bakteriolog.-serolog. Untersuchungsanstalt, 1912 Mitgl., 1927 2., 1931 1. Vizepräs. des Obersten Sanitätsrates. Er legte eine bedeutende hygien. Bibl. an, und machte sich um den Neubau des Inst. (1904) verdient. L., den besonders chem.-physiolog. Probleme beschäftigten, fand bei seinen Untersuchungen einen große Kokken bildenden Stamm, der das Wachstum von Milzbrand und Typhusbazillen etc. unterband. Diese von ihm micrococcus antagenus genannte Art glaubte er, zur Identifizierung verschiedener Keimarten heranziehen zu können, hielt sie aber für Heilzwecke vorerst nicht geeignet. Die umwälzende Bedeutung dieses Stammes für die gesamte Heilkde. (Penicillin) erkannte erst Fleming, der allerdings die Entdeckung L.s voll würdigte.


Literatur: Archiv für Hygiene 135, 1951, S. 241; Die Lehrkanzelvorstände der med. Fak. der Univ. Innsbruck 1674–1949, in: Forschungen und Forscher der Tiroler Ärzteschule, Bd. 2, 1950; Fischer 2, S. 927; Kürschner, Gel. Kal., 1935; 100 Jahre med. Fak. Innsbruck 1869–1969, hrsg. von F. Huter, 2 Tle., in: Veröff. der Univ. Innsbruck 17, 1969, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 267f.
geboren in Orăştie
gestorben in Innsbruck

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