Loeff, Anton

Loeff Anton, Militärarzt. * Lažinka (Mähren), 11. 6. 1819; † Wien, 26. 3. 1894.

Stud. an der Univ. Wien Med., 1845 Dr. med., 1846 Dr.chir. Nach zweijähriger Tätigkeit als Sekundararzt an der Irrenanstalt in Wien trat L. 1848 als Oberarzt beim Feldspital 1 in Verona in den Militärdienst. Nach kurzer Verwendung beim Feldspital 5 in Mailand kam er im Oktober zum 2. Baon. der Wr. Freiwilligen, mit dem er den Feldzug 1849 mitmachte und sich besonders in der Schlacht von Novara auszeichnete. Nach verschiedenen kurzfristigen Einteilungen wurde er im August 1853 zum IR. 37 transferiert, in den folgenden Jahren als Sekretär der permanenten Feld-Sanitäts-Komm. in Verwendung; 1855 rückte er zum Rgt.-Arzt 2. Klasse vor und wurde der Militärzentralkanzlei des K. zugeteilt. Am 1. 7. 1859 zum Rgt.-Arzt 1. Klasse befördert, machte er den Feldzug dieses Jahres in Italien im Allerhöchsten Hauptquartier mit, im Sept. 1859 kam L. dann als Abt.-Chefarzt wieder zum Garnisonsspital 1 nach Wien. L., der 1876 zum Oberstabsarzt 2. Klasse vorrückte, war ab 1873 o. Mitgl. des Militär-Sanitätskomités und bewährte sich in diesem Jahre besonders bei der Bekämpfung der Choleraepidemie. 1877 wurde L. Vorstand der 14. Abt. (Sanitätswesen) des Kriegsmin., in welcher Position er die durch die Mobilisierung 1878 hervorgerufene große Mehrbelastung dieser Abt. zu meistern hatte. 1878 übernahm er als Oberstabsarzt 1. Klasse die Leitung des Garnisonsspitals 2 in Wien, 1879–81 leitete er das Garnisonsspital 1 in Wien, 1881 i. R. L., der ab 1865 das Jb. für Militärärzte hrsg., gehörte zu den Gründern des „Wissenschaftlichen Vereins der Militärärzte der Garnison Wien“, dessen 1. Vorsitzender er ab 1874 war. 1872 arbeitete er einen Entwurf des Reglements für den Sanitätsdienst bei den Truppen und Heeresanstalten aus.


Literatur: S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte, in: Militärärztliche Publ. 150, 1913, S. 111 f.; K. A. Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 271
geboren in Lažínky
gestorben in Wien

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