Linden, Joseph Sigmund

Linden Joseph Sigmund, Verwaltungsbeamter. * Wien, 10. 12. 1785; † Wien, 23. 9. 1852.

1810 Dr.jur. und Eintritt in den Staatsdienst bei der niederösterr. Kammerprokuratur, 1818 Adjunkt, 1829 Rat, 1832 Vizehofkammerprokurator und Reg.-Rat, 1835 Hofrat und niederösterr. Kammerprokurator, als solcher oberster Leiter dieser bis 1851 bestehenden Behörde, dann Min.-Rat und Vorstand der neugeschaffenen k. k. Finanzprokuratur. L. machte die Kammerprokuratur durch die sich von Pedanterie wie Oberflächlichkeit gleicherweise fernhaltende Sicherheit und Leichtigkeit seiner Geschäftsführung zu einer der angesehensten Behörden vor der Cäsur von 1848. Die Gediegenheit und Umsicht in der Geschäftsbearbeitung gingen über eine bloße Erledigung bzw. Nummernlöschung weit hinaus. In den für die Zukunft der Prokuratur so ungewissen Jahren nach 1848 hielt er den guten Ruf der ihm unterstellten Behörde trotz schwierigster äußerer und innerer Bedingungen ungebrochen aufrecht. Seine literar. Arbeiten sind grundlegende Zusammenstellungen des österr. bürgerlichen Gesetzbuches und des röm. Zivilrechtes. Nach 1848 wirkte er noch bei der Neuregelung der Prüfungen für den Justizdienst mit.


Literatur: Wr. Ztg. vom 3. 10. 1852; Wurzbach; Gräffer–Czikann.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 219
geboren in Wien
gestorben in Wien

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