Lind, Karl

Lind Karl, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. * Wien, 28. 5. 1831; † Wien, 30. 8. 1901.

Stud. an der Univ. Wien Jus, trat 1855 in die Advokaturskanzlei des späteren Wr. Bürgermeisters C. Felder (s. d.) ein,1857 Dr.jur. (Univ. Graz). Geschäftsleiter des Altertumsver. (heute Ver. für Geschichte der Stadt Wien) und Redakteur der „Berichte und Mitteilungen“ (bis 1901), trug er auch die Verantwortung für alle Vortragsveranstaltungen und Exkursionen des Ver. 1861 wurde L. als Beamter in das neuerrichtete Handelsmin. berufen, wo er mit Fragen des Ausstellungswesens, vor allem auch mit Arbeiten für die Wr. Weltausst. 1873 befaßt war und außerdem an der Entwicklung des kunstgewerblichen Fachschulwesens maßgeblich mitwirkte. Ab 1882 Referent für dasselbe im Unterrichtsmin., sorgte er (1891 Min.-Rat) bis zu seiner Versetzung i. R. 1897 für die Fachschule für Eisenbearbeitung in Steyr und für jene für Holzindustrie sowie für Kunststickerei und Spitzennäherei in Laibach. Er stand auch in enger Verbindung mit der Zentralkomm. für Kunst- und hist. Denkmale, ab 1867 als Redakteur der „Mitteilungen“ und ab 1881 als Generalreferent. In unermüdlicher Forschungsarbeit entwickelte sich L. auf dem Gebiet der christlichen Archäol. und der österr. Epitaphik, Sphragistik und Gemeindeheraldik zu einem hervorragenden Fachmann, der sein großes Wissen in einer Vielzahl von Beitrr. in den von ihm redigierten Z. wie auch in den Bll. für Landeskde. von N.Ö. veröff.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 31. 8. 1901; Mitt. der Central-Comm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale, N. F., Jg. 17, 1901, S. 235 f.; Carinthia I, Jg. 92, 1902, S. 72; Berr. und Mitt. des Altertumsver. zu Wien 36/37, 1903, S. 283 ff.; Biograph. Jb., 1904; Archiv der Stadt Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 217f.
geboren in Wien
gestorben in Wien

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