Lieber, August

Lieber August, Arzt und Dichter. * Camberg im Taunus (Hessen), 3. 8. 1847; † Innsbruck, 29. 11. 1918.

Stammte aus einem Graubündener Geschlecht, Vater des Folgenden; stud. in Feldkirch, Metz und Nancy, wendete sich in Innsbruck vom phil. Stud. der Med. zu und wurde 1866 österr. Staatsbürger, 1876 Dr.med. L.s poet. Schaffen ist dem Umfang nach begrenzt; es verrät liebevolle Naturbeobachtung, reiche Phantasie, Gefühlskraft und gedankliche Tiefe; es verläuft wie der Lebensgang des Dichters zwischen Extremen. In der Reihe „Aus tiefen Schachten“ bahnt sich der Übergang von der Lyrik zur Epik an, die individuelle Persönlichkeit des Dichters findet aus dem Besonderen zum Allg.-Menschlichen. Von hier sind die poet. Erzählungen „Ecce homo“ und „Crucifixus est“, die formal an Hamerling (s. d.) und Geibel erinnern, als Kernstück in das Lebenswerk „Christus“ übernommen.


Literatur: Tiroler Stimmen vom 5. 11. 1892, 17. und 18. 1. 1905, 3. 8. 1917; Tiroler Anzeiger vom 15. 4. 1908, vom 3. 4. und 31. 7. 1917, 1. und 6. 12. 1918; R. P. vom 2. 12. 1918; Dt. Alpenztg., 1905/06, Halbbd. 2, S. 63 f.; Der Gral, Jg. 4, 1909/10, Jg. 10, 1915/16, Jg. 13, 1918/19; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch, Das kath. Deutschland.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 195
geboren in Bad Camberg
gestorben in Innsbruck

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