Leth, Karl von

Leth Karl von, Bankfachmann. * Wien, 27. 5. 1861; † Wien, 17. 11. 1930.

Stud. an der Univ. Wien Jus. 1884 Eintritt in den Staatsdienst bei der Postsparkasse, 1902 Sektionsrat und Dir.-Stellvertreter, 1904 interimist. Leiter, 1906 Hofrat, 1911 Vizegouverneur, ab 1912 provisor. Leiter, Sept. 1915 Gouverneur. 1. 12. 1915–31. 10. 1916 Finanzmin.,1917–19 Gouverneur der Boden-Credit-Anstalt. 1916 Geh.-Rat, 1917 Mitgl. des Herrenhauses. L. hatte durch seine schöpfer. Fähigkeiten maßgeblichen Anteil an der Ausgestaltung und am Aufschwung der Postsparkasse. Er bildete durch Jahrzehnte den festen Pol für deren großartige Entwicklung und gilt als ihr Reformator (Einführung des Scheckverkehrs bei den Postanstalten). Unter seiner Leitung erlangte die Postsparkasse einen entscheidenden Einfluß bei der Deckung des staatlichen Anleihebedarfes und der Durchführung der staatsfinanziellen Kreditoperationen (u. a. erfolgreiche Unterbringung der ersten zwei Kriegsanleihen). Als Min. führte er wichtige steuerpolit. Maßnahmen durch und hatte auch mit der dritten Kriegsanleihe außerordentlichen Erfolg.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 24. 7., 21. 9. 1915, 18. 11. 1930; R. P. vom 24. 7. 1915 und 26. 1. 1917; O. Knauer, Österr. Männer des öff. Lebens von 1848 bis heute, 1960, S. 58; Jb. der Wr. Ges., 1928; Czedik, Bd. 4, S. 504 ff.; 100 Jahre im Dienste der Wirtschaft, Bd. 2, 1961, S. 167.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 159
geboren in Wien
gestorben in Wien

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