Lewohl, Karl

Lewohl Karl, Industrieller, Gutsbesitzer und Schriftsteller. * Graz, 21. 6. 1806; † Schloß Waasen b. Wildon (Stmk.), 1. 11. 1870.

Sohn eines Lederfabrikanten; widmete sich nach dem Gymn. in einem Wr. Großhandelshaus der kaufmänn. Ausbildung, die er durch Reisen nach England, Deutschland und der Schweiz abschloß. Er leitete einige Zeit die väterliche Fabrik, widmete sich aber dann seinen Gütern Waasen und Laubegg b. Wildon, wo er eine Musterwirtschaft errichtete. Landtagsabg. L. betätigte sich auch als Schriftsteller. Sein Roman „Schloß Wildon“, ein Kulturbild aus dem Anfang des 14. Jh., das die blutige Fehde zweier steir. Rittergeschlechter behandelt, zeigt ungewöhnliche Gestaltungskraft, rege Phantasie und zweifellos polit. Begabung. Wegen Schwierigkeiten mit der Zensur ließ er ihn anonym in nur einigen Exemplaren auf seine Kosten im Ausland drucken. Zwei weitere Romane und zwei Gedichtsmlgn. blieben unveröff.


Literatur: Tagespost (Graz) vom 20. 11. 1906; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; A. J. Polsterer, Grätz und seine Umgebungen, 1855, S. 318 f., 346; H. Pirchegger, Geschichte der Stmk., Bd. 3, 1934, S. 316.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 22, 1970), S. 173
geboren in Graz
gestorben in Wildon

Lifeline