Laner, Georg

Laner (Lahner) Georg, Freiheitskämpfer. * St. Martin i. Passeier (Südtirol), 27. 4. 1778; † Tumpen (Ötztal, Tirol), 28. 9. 1863.

„Der Salzburger Jörgl“ verdiente in Friedenszeiten sein Brot durch Tragen von Haller Salz auf einer Kraxe von Nordtirol über das Timmelsjoch in das Passeiertal. 1809 tat er sich schon beim Kampf um Sterzing am 11. 4. durch Tapferkeit hervor, weiters als Hptm. der Schützenkomp. seiner Heimatgemeinde, die mit den anderen Passeirer Schützenkomp. eine Art von Leibrgt. Andreas Hofers darstellte, in den Bergiselschlachten vom 29. 5. und 13. 8., bei der Eroberung des Passes Lueg in Salzburg am 24. 9. und, bis zuletzt zum Widerstand auffordernd, bei den Kämpfen bei St. Leonhard im Passeier vom 18.–22. 11. Nachdem die Franzosen auf seinen Kopf einen Preis gesetzt hatten, floh er im Winter nach Wien. Ab Jänner 1813 agitierte er wieder gegen die Bayern und Franzosen in Südtirol, unternahm im Herbst gegen sie etliche kühne Handstreiche und vertrieb mit seinen Passeirern am 4. 10. die feindlichen Vorposten bei St. Lorenzen. Seit 1831 im Besitze einer Gnadenpension, übersiedelte er 1835 nach Tumpen und handelte mit alten Gewehren und Uniformen, bis er einsam und vergessen starb.


Literatur: Tiroler Anzeiger vom 14. 6. 1927 und 29. 7. 1930; H. Schmölzer, A. Hofer und seine Kampfgenossen, 1900, s. Reg.; R. Granichstädten-Czerva, A. Hofers alte Garde, 1932, S. 187 ff.; Kosch, Das kath. Deutschland; J. Hirn, Tirols Erhebung im Jahre 1809, 1909, s. Reg.; F. Hirn, Geschichte Tirols von 1809–14, 1913, s. Reg.; F. J. Gstrein, Überlieferte Begebenheiten aus dem Ötztal, 1930, S. 53 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 436
geboren in St. Martin in Passeier
gestorben in Tumpen

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