Landmann, Julius

Landmann Julius, Nationalökonom. * Lemberg, 6. 8. 1877; † Kiel (Schleswig-Holstein), 8. 11. 1931.

Stud. an den Univ. Basel, Bern (1900 Dr.phil), Würzburg, Göttingen und Kiel Nationalökonomie, Phil., Dt. Literaturgeschichte sowie Staats- und Verwaltungsrecht. Während seiner Studienzeit journalist. tätig, war er dann Ass. beim Volkszählungsbüro des Kantons Basel-Stadt, 1901–06 Sekretär des Internationalen Arbeitsamtes, 1907–10 Vorsteher des Statist. Büros der Schweizer. Nationalbank, ab 1910 o. Prof. für Nationalökonomie an der Univ. Basel, ab 1927 an der Univ. Kiel. In seinen ersten Arbeiten beschäftigte sich K. mit dem Bankwesen, der Diskontpolitik und der Kreditorganisation, später auch mit allg. volkswirtschaftlichen Fragen und stellte zahlreiche aus den öff. Unternehmungen erwachsende Probleme zur Diskussion. Neben seinen wiss. Arbeiten und seiner Lehrtätigkeit widmete er sich aber auch der Wirtschaftsberatung, so war er u. a. Sekretär des Bankrates und des Bankausschusses sowie Leiter des Statist. Büros der Schweizer. Nationalbank, 1914–23 Gutachter des Eidgenöss. Volkswirtschaftsdepartements, 1916–20 auch des Eidgenöss. Finanzdepartements und arbeitete den Statutenentwurf für die Schweizer. Bankiervereinigung aus. 1919–22 wirkte er im Fürstentum Liechtenstein maßgeblich beim Übergang von der österr. Kronen zur Schweizer Frankenwährung und bei der Vorbereitung einer Vermögens- und Erwerbsbesteuerung statt des veralteten Ertragssteuergesetzes mit. L. gehörte zu den besten Kennern des Geldwesens, der Bankpolitik und der Finanzwiss. Dr.rer.pol.h.c.


Literatur: Kölner Vierteljahreshe. für Soziol., Jg. 10, 1931/32, S. 436; Schriften des Ver. für Sozialpolitik, Bd. 176, Tl. 1, 1932, S. V ff.; Kürschner, Gel. Kal., 1925–31; Wininger; Wer ist’s? 1908.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 430f.
geboren in Lemberg
gestorben in Kiel

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