Laban, Ferdinand

Laban Ferdinand, Schriftsteller, Kulturhistoriker und Kunstkritiker. * Preßburg, 1. 2. 1856; † Berlin, 30. 12. 1910.

Stud. Germanistik und Phil. an den Univ. Wien (1879 Dr.phil.), Klausenburg und Straßburg; L. war schon in jungen Jahren schriftsteller. tätig und hatte Kontakte zu Literatur- und Kunstkreisen, u. a. mit F. Nietzsche, der sich ihm geistesverwandt fühlte. In Berlin widmete er sich archival., bibliothekar. und lexikograph. Arbeiten. Freunde und Gönner, die er im Hause Wahnfried in Bayreuth kennengelernt hatte, ermöglichten ihm die Weiterbildung auf kunsthist. Gebiet. 1894 wurde er Bibliothekar der Berliner kgl. Museen. L. gilt als der bedeutendste dt.-ung. Schriftsteller an der Wende vom 19. zum 20. Jh. Als Dt. im ethn. Grenzgebiet geboren, war er schon frühzeitig ein Mahner zur Erfüllung der kulturgeschichtlichen Verpflichtung seines Volkes. Große Erfahrung und Kraft der Intuition verbanden sich in L.s Versdichtung ebenso wie in seinen Prosaschriften zu starker schriftsteller. Wirkung. Wahrhaftigkeit und Lauterkeit sowie kulturbewußte Verantwortung zeichnen L.s Gesamtwerk aus.


Literatur: Kunstchronik 22, 1910/11, S. 177 f.; Kunst und Künstler, 1911, S. 256; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftsteller, 1929; Kosch; Kürschner, Jgg. 1882–1907 und 1936; Nagl–Zeidler–Castle 4, S. 1435; Szinnyei 7; Slovenský naucný slovnik (Bujnak) 2, 1932; Biograph. Jb., 1913; Wer ist’s? 1908.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 389f.
geboren in Pressburg
gestorben in Berlin

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