Kulke, Eduard

Kulke Eduard, Schriftsteller. * Nikolsburg (Mikulov, Mähren), 28. 5. 1831; † Wien, 20. 3. 1897.

Sohn eines Rabbiners; nach traditioneller Schulung stud. er ab 1853 in Wien und ab 1854 in Prag am Polytechnikum Mathematik, Physik und später dt. Sprache und Literatur. Nach einjähriger Lehrtätigkeit (1858/59) an der israelit. Schule in Fünfkirchen begann K. seine schriftsteller. Arbeit in Wien, verkehrte hier mit F. Hebbel (s. d.) und schrieb, vor allem als Verehrer R. Wagners, Musikkritiken für „Das Vaterland“ u. a. Bll.; mit L. Kompert (s. d.) verbanden K. hist. und volkskundliche Interessen für Werden und Wesen des Judentums. Seine Erzählungen, Humoresken und Skizzen (Ghettogeschichten) brachten gute Charakteristiken und wirklichkeitsnahe Handlung, doch hemmten sprachliche Mängel und ermüdende Längen ihre Wirkung.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 22. 3. 1897 und 12. 8. 1906; Allg. Ztg. des Judentums vom 26. 3. 1897; Wr. Morgenbl. vom 5. 4. 1927; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; M. Maack, Die bekanntesten dt. Dichter der Gegenwart, 1895, S. 112; Nagl–Zeidler–Castle 3, S. 509; Eisenberg, 1893, Bd. 1; A. Kohut, Berühmte israelit. Männer und Frauen, Bd. 2, 1900, S. 36; Wininger; Enc. Jud.; Jew. Enc.; ADB 51; Biograph. Jb., 1900.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 342f.
geboren in Nikolsburg
gestorben in Wien

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