Kuglmayr, Gotthard

Kuglmayr Gotthard (Anton Julius), O.S.B., Abt. * Schloß Wurmberg (Vurberg, Unterstmk.), 15. 3. 1754; † Graz, 18. 9. 1825.

Legte 1771 im Benediktinerstift Admont die Profeß ab, stud. ab 1774 in Rom Theol. (Dr.theol.), 1786 Priesterweihe. Zunächst Prediger, dann Prof. für Dogmatik, des kanon. Rechtes und der Exegese an der theolog. Lehranstalt. 1784–88 Hofmeister und Kämmerer, 1788 Abt. Während seiner 20jährigen Regierung errichtete er in den weiten Admonter Seelsorgsgebieten im Sinne der josefin. Kirchenreform mehrere neue Pfarrkirchen und Pfarrhöfe, die meist vom Stiftsbaumeister M. Habacher erbaut wurden, schuf ein modern ausgestattetes Studententheater, legte den Grund für die naturwiss. Smlg., errichtete eine meteorolog. Beobachtungsstation und ein Ministranteninst. für 6 Knaben, die vollständig erhalten wurden, betrieb auf den stift. Gebieten Berg- und Hüttenbau, legte ein Gestüt an und war ein eifriger Förderer des Flachs- und Kleebaues. K., steiermärk. ständ. Verordneter und Geh.-Rat, der zum engeren Freundeskreis Erzh. Johanns (s. d.) gehörte, war Mitbegründer und Förderer des Joanneums in Graz (Kurator), der Steiermärk. landwirtschaftlichen Ges., des Steiermärk. Musikver., der Sparkasse etc. Neben hohem geistig-kulturellen Aufschwung erlebte das Stift während seiner Regierung wirtschaftlichen Niedergang und finanziellen Ruin, so daß er 1812 abdankte. Sein Bruder Franz K. war Dechant von Aussee († 1843), ein Onkel, P. Erhard K., war der erste dt. Kapuzinergen. in Rom († 8. 8. 1798).


Literatur: Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; J. Wichner, Geschichte des Benediktinerstiftes Admont, Bd. 4, 1880, S. 380 ff.; ders., Kloster Admont und seine Beziehungen zu Wiss. und Unterricht, 1892.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 331
geboren in Vurberk
gestorben in Graz

Lifeline