Kroupa, Gustav

Kroupa Gustav, Montanist. * Mutowitz (Mutejovice, Böhmen), 30. 8. 1857; † Wien, 31. 5. 1935.

Stud. an der Techn. Hochschule in Prag (1877) und an den Bergakad. Leoben (1876) und Pribram (1878/79), Ing.; u. a. war er 1879–82 bei der Bergdion. Pribram, 1883–91 in Idria, 1892/93 in Raibl, 1896–1900 in St. Joachimsthal im böhm. Erzgebirge, ab 1901 Vorstand der Berg- und Hüttenverwaltung in Brixlegg; 1904 Bergrat, 1907/08 im Ackerbaumin. in Wien, konnte er an der weiteren Ausgestaltung der St. Joachimsthaler Fabrikanlagen richtunggebend mitwirken; 1908–18 als hüttenmänn. Referent im Min. für Öff. Arbeiten tätig, machte er sich um die staatlichen Berg- und Hüttenwerke sehr verdient. 1910 Hofrat, 1919 i. R. K., 1898 Oberhüttenverwalter und Leiter der Uranfarbenfabrik in St. Joachimsthal, gebührt das Verdienst, die dort abgefallenen und früher in die Weseritz geworfenen Laugerzrückstände nach der Verarbeitung des Uranpecherzes gesammelt und aufgespeichert zu haben (er wollte sie wegen ihres Silbergehaltes in Pribram aufarbeiten lassen), so daß dem Ehepaar Curie, welches darin die neuen Elemente Polonium und Radium entdeckt hatte (1898), die für seine Arbeiten benötigten Rückstandsmengen überlassen werden konnten. Aus rund 10.000 kg gelang es den Curies, ca. 3 g Radiumverbindungen zu isolieren.


Literatur: Tägliche Montan-Berr., Jg. 23, 1932, n. 67; Montanist. Rundschau, Jg. 30, 1933, H. 9; Österr. Chemikerztg. 38, 1935, S. 119; Montan-Rundschau, Jg. 9, 1961, H. 12; Mitt. Bibl. der Montanist. Hochschule Leoben.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 297f.
geboren in Mutějovice
gestorben in Wien

Lifeline