Kretz, P. Leodegar

Kretz P. Leodegar (Josef Thomas), O. S. B., Seelsorger und Historiker. * Schongau, Kt. Luzern (Schweiz), 12. 12. 1805; † Sarnen, Kt. Obwalden (Schweiz), 28. 3. 1871.

1827 Profeß in der Benediktinerabtei Muri, 1832 Priesterweihe, nach Übersiedlung des Konventes (1845) nach Gries in Südtirol übernahm er 1846 die Leitung der Klosterpfarrei Gries, 1854/55 Subprior, 1855 erster Regularpfarrer in Marling b. Meran, 1863 Pfarrer in Bünzen im Aargau. K. war ungemein vielseitig. Er befaßte sich mit hist. Stud., malte (u. a. Historienbilder, Porträts), beschäftigte sich mit Kirchenbau und Kirchenrestaurierungen (Pfarrkirche Gries etc.), gründete 1856 den Meraner „Leseverein für Freunde christlicher Kunst“ und erwarb sich als dessen erster Präs. große Verdienste um den Tiroler Denkmalschutz. Er pflegte auch die Hinterglasmalerei und belebte die Technik der Gold- und Silberradierungen neu.


Literatur: Schweizer Kirchenztg., 1871, S. 159 f.; Obwaldner Volksfreund, 1871, n. 16–19; Beilage zum Südtiroler Volksbl., 1871, n. 27; Thieme–Becker; C. Brun, Schweizer. Künstlerlex., 3 Bde., 1905–17; M. Kiem, Geschichte der Benediktinerabtei Muri-Gries, Bd. 2, 1891; E. Scherrer, Briefe von K. Siegwart-Müller an P. L. K., O.S.B., Sarnen, 1927; H. Lehmann, Anzeiger für Schweizer. Altertumskde., 1894; G. Staffelbach, Geschichte der Hinterglasmalerei im Kt. Luzern, 1951, S. 106 ff. (Verzeichnis der Hinterglasbilder).
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 264
geboren in Schongau
gestorben in Sarnen

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