Kosel, Mansuet Johann

Kosel (Kozel) Mansuet Johann, Verwaltungsfachmann. * Kroscienko (Galizien), 26. 8. 1856; † Wien, 22. 8. 1919.

Galiz. Stipendiat am Theresianum in Wien; stud. an der Univ. Wien Jus, 1880 Dr.jur. 1878 Eintritt in den Staatsdienst bei der niederösterr. Finanzprokuratur, 1882 Übertritt in das Handelsmin., 1896 Sektionsrat, 1900 Dir. des Postsparkassenamtes, 1901 Sektionschef (Tit.), 1905 Geh.-Rat, 26. 10. 1904–2. 6. 1906 Finanzmin. im Kabinett Koerber (s. d.), Gautsch (s. d.) II, Hohenlohe (s. d.), 1915 Vorsitzender in der Dion. der Kriegsdarlehenskassa. Unter K. erfolgte die Überleitung der Postsparkasse in den bankmäßigen Verkehr und eine Reorganisation des Betriebsdienstes (Tendenz eines engen Anschlusses an das Finanzmin.). Als Min. wandte er sich gegen parteipolit. geforderte Ausgaben ohne öffentliches Interesse, begünstigte hingegen im allg. Interesse gelegene Anschaffungen und Herstellungen (Bahn, Post, öffentliche Bauten, Univ.-Inst., Beamtengehälter) auch in größerem Umfange. Es erfolgte eine Erweiterung des Wirkungskreises der Finanzlandesdion. mit Vereinfachung des Geschäftsverkehrs, die Erstellung eines einheitlichen Status für die Konzeptsbeamten, die Verstaatlichung der K.-Ferdinand-Nordbahn und eine Erneuerung des Lloydvertrages.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 5. 6. 1906 und vom 23. 8. 1919; Wr. Ztg. vom 23. 8. 1919; Czedik.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 17, 1967), S. 144
geboren in Krościenko nad Dunajcem
gestorben in Wien

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