Koudelka, Joseph Frh. von

Koudelka Joseph Frh. von, General. * Wien, 5. 6. 1773; † Wien, 20. 5. 1850.

Vater der Folgenden, Großvater des Vorigen; trat im Mai 1790 als Stabsfourier in die Armee ein und machte ab 1795 alle Feldzüge gegen Frankreich in Generalstabsverwendungen mit. 1799 zum Hptm. befördert war er in diesen Jahren als Adj. des GM Heinrich v. Schmitt, des Chefs des Generalquartiermeisterstabes Erzh. Karls (s. d.) eingeteilt. 1813 Obst., im Juli 1813 führte er interimist. die Geschäfte des Generalquartiermeisterstabes, im Juni 1815 übernahm er das Amt eines Chefs des Generalquartiermeisterstabes unter Gen. d. Kav. Gf. Frimont in Italien und machte in dieser Eigenschaft den Feldzug nach Südfrankreich mit, wo er am 11. 7. 1815 zu Lyon den Waffenstillstand mit Marschall Suchet abschloß. Nach Beendigung des Feldzuges war K. von Sept. 1815 bis März 1816 Chef des Generalquartiermeisterstabes der gesamten Armee. 1820 GM und Brigadier in Olmütz, dann in St. Pölten und in Italien. 1826 Frh., 1831 FML und Divisionär in Prag. 1832 nach Bregenz versetzt, wirkte K. ab März 1835 als Divisionär in Wien bis zu seiner im Oktober 1837 erfolgten Pensionierung. Ab 1834 war K. Inhaber des IR. 40. K., der sich in einer Reihe von Denkschriften mit Fragen der Truppenausbildung, Taktik und der Organisation des Generalstabes befaßt hatte, widmete sich im Ruhestande besonders seinen künstler. Neigungen, alter Musik, Malerei und Radierung.


Literatur: O. Posselt, Geschichte des k. u. k. IR. Ritter v. Pino n. 40, 1913, S. 603; O. Regele, Generalstabschefs aus vier Jahrhunderten, 1966, s. Reg.; J. Stanka, Geschichte des k. u. k. IR. Erzh. Carl n. 3, Bd. 2, 1894, S. 31; A. Gf. Thürheim, Licht- und Schattenbilder aus dem Soldatenleben und der Ges., Tagebuchfragmente und Rückblicke eines ehemaligen Militärs, 1876, S. 35 f.; Hirtenfeld–Meynert 3; Wurzbach; Thieme–Becker; Kosch, Das kath. Deutschland.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 17, 1967), S. 164f.
geboren in Wien
gestorben in Wien

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