Kohlmünzer, Ernst

Kohlmünzer Ernst, Schriftsteller. * Windigjenikau (Vetrný Jenikov, Böhmen), 13. 3. 1831; † Linz a. d. Donau, 24. 6. 1916.

Sohn eines Brauherrn; mußte aus gesundheitlichen Gründen auf ein Stud. verzichten und wurde nach kurzer Praktikantenzeit 1850 Vermessungsadjunkt in Galizien, 1858 Geometer und Vorstand einer Vermessungsabt. in Tirol. 1876 war K. als Delegierter in der österr.-bayer. Komm. zur Regulierung der Reichsgrenze eingesetzt. 1879 Landkarten-Archivar in Klagenfurt, 1883 Vermessungs-Oberinspektor für Mähren in Brünn, 1894 als Regierungsrat i.R. K. lebte dann als freier Schriftsteller in Linz. Seine Lyrik, tw. schon in der Jugendzeit entstanden, gelangte formal nur selten über Umgangssprachliches in gereimter Form hinaus, zeigt aber bereits die bleibenden Züge seiner Weltanschauung. Der Inhalt seiner Prosawerke zeigt die Kenntnis fast aller Lebensräume und Eigenarten der Völker des alten Österr. Seine Begabung als Erzähler zeigte sich vor allem in Humor und Ironie; unverkennbar ist darin die Schulung an den Dichtern der dt. Romantik, besonders an Schlegel und Tieck. Schon ab 1855 veröff. K. seine Gedichte, Novellen und Erzählungen in mehr als dreißig verschiedenen Ztg., Z., Jbb. und Almanachen.


Literatur: Linzer Tagespost vom 12. 3. 1911; Brümmer; Giebisch–Pichler–Vancsa; F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftsteller, 1929; Kosch; Kosch, Das kath. Deutschland; Kosel 2; Krackowizer; Kürschner, Jg. 1916, 1917, Nekrolog 1936; Wer ist’s? 1908, 1911.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 63f.
geboren in Větrný Jeníkov
gestorben in Linz

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