Kohut, Alexander

Kohut Alexander (Sándor, Chanoch Jehuda), Orientalist und Theologe. * Félegyháza, Kom. Pest-Pilis-Solt-Kiskun (Ungarn), 11. 6. 1842; † New York, 25. 5. 1894.

Bruder des Vorigen; absolv. das jüd. theolog. Seminar in Breslau, stud. dann an der Univ. Leipzig Orientalistik, 1866 Dr.phil., 1867 erhielt er die Rabbinerautorisation, war kurze Zeit Rabbiner in Schlesien, ab 1867 Oberrabbiner der Kultusgemeinde von Stuhlweißenburg, wo er auf allen Gebieten des Gemeindelebens eine rege Tätigkeit entfaltete (Errichtung eines Rabbinerseminars), 1875 Oberrabbiner von Fünfkirchen, wo er sich besonders um die religiöse Erziehung der Jugend kümmerte, 1880 Oberrabbiner von Großwardein. 1885–1894 (als Nachfolger von A. Hübsch, s.d.) Rabbiner der Kultusgemeinde von Ahawat-Chessed in New York, bemühte er sich sehr um einen Ausgleich zwischen dem orthodoxen und dem reformierten Judentum. 1887 gründete er gem. mit S. Morais, Rabbiner in Philadelphia, das Jewish Theological Seminary of America und übernahm den Lehrstuhl für Talmud. Er war ein hervorragender Kenner der oriental. Sprachen und ein berühmter Redner. Sein Sohn George Alex. K. (1874–1933) war als Rabbiner und Historiker tätig. Er verfaßte zahlreiche hist. Beitrr. für verschiedene Sammelwerke und Z. 1915 schenkte er der Univ. Yale einen großen Teil der kostbaren Bibl. seines Vaters und errichtete im Zusammenhang damit die Stiftung „Alexander K. Memorial Publication Foundation“ zur Hrsg. semit. Forschungen.


Literatur: Pesti Napló vom 1. 6. 1894; Kecskeméti Képes Naptár, 1894, S. 169; The Jewish Chronicle vom 8. 6. 1894; Magyar Zsid¿ Szemle, 1894, S. 487–92; Aufbau vom 7. 9. 1951; American Jew. Yearbook, 1934/35, S. 5695, 1953, S. 539; Magyar zsidó Lex.; Jew. Enc.; Pallas 10; Révai 11; Szinnyei 6; ADB 51; Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Landesrabbinerschule in Budapest, 1927; Das geistige Ungarn.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 68
geboren in Kiskunfélegyháza
gestorben in New York City

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