Koch, Gustav Adolf

Koch Gustav Adolf, Geologe. * Wallern (O.Ö.), 10. 10. 1846; † Gmunden (O.Ö.), 27. 5. 1921.

Sohn des Pfarrers Jakob Ernst I. K. (s. d.), Bruder des Superintendenten Jakob Ernst II. K. (s. d.) und des Superintendenten Josef Friedrich K. (s. d.); stud. 1867–71 an der Univ. Wien Mathematik und Physik, 1873 Dr.phil.; unterrichtete zuerst an der Oberrealschule Wien III., 1873–77 Geologe an der Geolog. Reichsanstalt in Wien. Ab 1877 wieder im Schuldienst, 1881 Priv.Doz. für Geol., Mineral. und Petrographie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1885 Hon.Doz., 1893 ao. Prof. für Geol., Mineral. und Petrographie, 1896 auch für Bodenkde., 1899 o. Prof. ad personam, 1907/08 Rektor, 1908 Hofrat, 1914 i.R. Auf Grund seiner geolog. Aufnahmen schlug K. u. a. den Tunnel Langen— St. Anton vor und war führend an der Trassierung der Arlbergbahn beteiligt. Seine Publikationstätigkeit, besonders auf dem Gebiete der angewandten Geol., in Fachz. und in Form selbständiger Veröff., war sehr umfangreich. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. korr. Mitgl. der Geolog. Reichsanstalt, w. Mitgl. der k. Leopoldin. Karolin. Dt. Akad. der Naturforscher in Halle und Vorstandsmitgl. der Geograph. Ges. in Wien. Seine wiss. und prakt. Arbeiten erstreckten sich auf die Trinkwasserversorgung, auf die Erschließung von Mineral- und Thermalquellen, die Bohrung nach Erdgas und Petroleum, besonders im oberösterr. Raum, auf den Abbau von Mineral-, Erz- und Kohlenlagerstätten, und nicht zuletzt auf geolog. Untersuchungen für den Eisenbahnbau.


Literatur: Wr. Landwirtschaftliche Ztg. 71, 1921, S. 262; Mitt. der Geograph. Ges. 64, 1921, S. 119–21; Verhh. der Geolog. Reichsanstalt Wien, 1921, S. 97–100; Leopoldina 57, 1921, S. 36; Kosel; Zur Gedenkfeier der Gründung der Forst-Lehranstalt Mariabrunn, 1813, und der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1872, 1913; Wer ist’s? 1908 und 1911; Krackowizer.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 15f.
geboren in Wallern
gestorben in Gmunden

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