Kobes, Karl

Kobes Karl, Techniker. * Wien, 23. 8. 1869; † Wien, 8. 11. 1950.

Stud. Bau- und Maschinenwesen an der Techn. Hochschule Wien und war anschließend 9 Jahre in der Praxis tätig. 1898 kehrte er an die Hochschule zurück, wurde 1901 Hon.-Doz., 1902 ao. Prof., 1905 o. Prof. für Theoret. Maschinenlehre. Im selben Jahr zum Dr.techn. promoviert. K., der ein Schüler Hauffes (s. d.) und Radingers war, berief bedeutende Fachleute aus der Industrie und dem Verkehrswesen in die Staatsprüfungskomm., um deren Wünsche kennen zu lernen und den Lehrplan danach zu gestalten. So kam es in konsequenter Durchführung der von ihm als notwendig erkannten Studienreform in den Jahren 1927/28 zur Berufung einer Reihe von weiteren Prof. an die Techn. Hochschule, wodurch die sogenannten Ausgangsfächer weiter aufgeteilt werden konnten. 1913–15 Dekan der Maschinenbau-Abt., 1919/20 Rektor, Hofrat. 1935 emeritiert, supplierte er seine Vorlesungen bis 1939. Er führte u. a. den Nachweis, daß die Durchschlagsgeschwindigkeit bei der Eisenbahn-Luftsaugbremse tatsächlich größer als die Schallgeschwindigkeit sein kann. Ferner wurde nach seinen Plänen das früher im Wr. Arsenal befindliche Kraftwerk während des Ersten Weltkriegs zu einer mit allen modernen Einrichtungen ausgestatteten Energiezentrale ausgebaut.


Literatur: Maschinenbau und Wärmewirtschaft 4, 1949, S. 131/32; Elektrotechnik und Maschinenbau 67, 1950, S. 391–93; Poggendorff 7a; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien 1815–1940, 1942; J. Neuwirth, Die k. k. Techn. Hochschule, 1915, s. Reg.; Wer ist’s? 1935; Mitt. Lehrkanzel für theoret. Maschinenlehre, Techn. Hochschule Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 16, 1966), S. 8
geboren in Wien
gestorben in Wien

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