Sohn des Medailleurs und Graveurs Josef K. (* Wien, 25. 12. 1824; † Wien, 28. 6. 1911) und der Tochter des Medailleurs J. D. Böhm (s. d.), Bruder des Folgenden; seit 1876 Schüler der Akad. der bildenden Künste bei Wurzinger, Griepenkerl (s. d.), L. C. Müller, 1881–83 an der Meisterschule bei Eisenmenger (s. d.) in Wien. Anschließend lebte K. 20 Jahre in München, von wo aus er Aufträge in Krain durchführte. Wieder in Wien, wurde er 1908 Mitgl. des Österr. Künstlerbundes, nach 1935 Vizepräs. Er begann mit Öl- und Aquarellbildern (Ausst. in Wien, Salzburg, Graz, München, Budapest), pflegte themat. Landschaft, Interieur und das religiöse Motiv und entwarf auch Plakate und Gobelins. Ab 1896 schuf er seine Hauptwerke: Wand- und Deckenbilder für ca. 60 Kirchen und Klöster in Wien, in der Stmk., in Krain und in Ungarn. K. war auch als Restaurator tätig.
Literatur: N.Fr.Pr. vom 29. 6. 1911 (Josef K.); Dresslers Kunstjb., Jg. 3, 1908, S. 129, 4, 1909, S. 131; Dresslers Kunsthdb., Jg. 8, Bd. 2, 1921; A. Schnerich, Wiens Kirchen und Kapellen, 1921, S. 166; Th. Frimmel, Studien und Skizzen zur Gemäldekde. 6, 1921/22, S. 39, 45; Wer ist wer? 1937; R. Teichl, Österr. der Gegenwart, 1951; H. W. Singer, Künstlerlex., Bd. 5, 1906, Nachträge S. 165 f.; Thieme–Becker; Vollmer; O. Guglia, Wien, 1908, S. 251, 306; Kataloge der Ausst. Künstlerhaus Wien 1896, Secession Wien 1900, 1905.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 387