Klein, Adolf

Klein Adolf, Bankier. * Humpoletz (Humpolec, Böhmen), 14. 2. 1844; † Wien, 30. 4. 1916.

Trat nach Absolv. techn. Stud. 1867 in Paris in den Bankdienst und kam 1872 nach Italien, wo er bald darauf Dir. des Credito mobiliare Italiano in Genua wurde. 1878 zum Dir. der neueröffneten Filiale der Anglo-Österr. Bank in Prag berufen, richtete er 1880 eine Filiale dieses Geldinst. in Budapest ein, wurde dann der Zentrale zugeteilt und 1883 in deren Generalrat gewählt. K., vielfach ausgezeichnet, gehörte der Wr. Börsenkammer an und war Vorstandstellvertreter des ständigen Komitees der Anglo-Österr. Bank sowie Vizepräs. des Verwaltungsrates des Wr. Giro- und Kassenver. K. erwarb sich große Verdienste um die Gründung und Entwicklung verschiedener Industrieges. der Bank, so u.a. um die 1889 ins Leben gerufene „Nordböhm. Kohlenwerksges.“, die bald großen Aufschwung nahm und für deren Produkte das Inst. im Ver. mit der Dt. Bank 1907 die „Dt.-böhm. Kohlen- und Brikettwerke AG.“ als einziges Unternehmen, das künftig mit Erfolg böhm. Braunkohle brikettierte, gründete. K. war auch Vizepräs. und Verwaltungsrat der unter finanzieller Beteiligung der Anglo-Österr. Bank entstandenen „Allg. Österr. Elektrizitätsges.“ (die 1914 von der Gemeinde Wien übernommen wurde) und widmete sich der „Ersten Triester Reisschälfabriks AG.“, bis zu deren unter K.s Mitwirkung 1893 durch die Bank erfolgten Gründung der Reisbedarf der Monarchie von Deutschland und Italien aus befriedigt werden mußte.


Literatur: Wr.Ztg. und N.Fr.Pr. vom 1. 5. 1916; R.P. vom 2. 5. 1916; C. Morawitz, 50 Jahre Geschichte einer Wr. Bank, 1913, S. 43 ff., 51.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 376
geboren in Humpolec
gestorben in Wien

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