Klein, Salomon

Klein Salomon, Ophthalmologe. * Miskolc (Ungarn), 12. 8. 1845; † Budapest, 12. 4. 1937.

Stud. ab 1864 an der Univ. Wien Med., 1870 Dr.med. und chir., Mag. der Geburtshilfe, 1872–75 Ass. bei E. Jaeger v. Jaxthal (s. d.), dann Ass. Mauthners an der Poliklinik. 1884 Priv. Doz. für Augenheilkde., 1902 tit. ao. Prof., 1914 ao. Prof. an der Univ. Wien, 1895 Vorstand der Augenabt. der Poliklinik, leitender Augenarzt des Rothschildspitals und des Blindeninst. auf der Hohen Warte sowie am Spital für skrofulöse Kinder in Baden, wo K. ab 1892 im Sommer praktizierte und Obmann der Kurärzte war. 1924 legte er die Spitalspraxis nieder. Hofrat. K., der bis ins höchste Alter erfolgreich operierte, hatte nach Jaegers Ausspruch „die glücklichste Hand beim Operieren, die er je gesehen“. Als vortrefflicher Lehrer, mehrerer Sprachen mächtig, besaß K. einen großen Kreis von Schülern, viele davon aus Übersee. Besondere Verdienste erwarb sich K. um das Blindenwesen; ihm ist die Vorschrift eines eigenen Augenarztes für jedes Blindeninst. zu danken. Außerdem entfaltete er eine rege Tätigkeit — in Wort und Schrift — auf volkswiss. Gebiete und spielte auch unter den österr. Balneol. eine führende Rolle.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 11. 8. 1915, 9. 8. 1935 und vom 17. 4. 1937; Wr.Ztg. vom 11. 8. 1915; Wr.klin.Ws. 38, 1925, 5. 897 f.; Feierl. Inauguration 1936/37; Hirschberg, Geschichte der Augenheilkde., Buch, § 1246–58, in: A. Graefe-Th. Saemisch, Hdb. der gesamten Augenheilkde., Bd. 15, Abt. 2, 1918, S. 407; Fischer 1, S. 770 f.; Pagel; Wer ist’s? 1908 und 1911; Szinnyei 6 (* 26. 9. 1845).
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 385
geboren in Diósgyör
gestorben in Budapest

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