Klesheim, Anton Frh. von

Klesheim Anton Frh. von, Ps. Anton Platzer, Dichter und Schauspieler. * Peterwardein (Petrovaradin, Sirmien), 9. 2. 1812; † Baden (N.Ö.), 6. 7. 1884.

Sohn eines k.k. Grenadier-Hptm. Ursprünglich Schauspieler, wandte er sich, da unansehnlich und bucklig, bald der Schriftstellerei zu. 1833 wurde das Festspiel „Des Lebens höchste Gabe“ zum Geburtstag von K. Franz im Leopoldstädter Theater in Wien aufgeführt. Zahlreiche weitere Gelegenheitsstücke folgten, die in Wien, Preßburg und Ofen gespielt wurden. K. versuchte sich zeitweise als Schauspieler am Josefstädter Theater. Viel Erfolg hatte er mit Vorlesungen seiner Mundartgedichte in hohen und allerhöchsten Kreisen; den 1000. Vortrag hielt er anläßlich seines 70. Geburtstages in Wien. Stelzhamer, Pangkofer und J. W. Nagl bemängelten seine „Mundart“ – dessen ungeachtet wurden einige seiner Lieder volkstümlich: „Wanns Mailüfterl waht“, „A Dirnderl geht um Holz in Wald“, „I hab amal a Ringerl kriagt“, „Von der Wanderschaft der Bua“.


Literatur: Ein halbes Jahrhundert aus meinem Dichterleben. Autobiograph. Skizze, 1876; Siebzig Jahre aus meinem Leben, 1882; N.Fr.Pr. vom 7. 7. 1884 und vom 19. 6. 1904; N.Wr. Tagbl. vom 6. 7. 1909 und vom 5. 7. 1924; Brümmer; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Nagl–Zeidler–Castle 2, S. 621–24; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Katalog der Porträt-Smlg., 1892, S. 43 und 577; Rollett, Neue Beitrr. 9, 1896, S. 98.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 397f.
geboren in Peterwardein
gestorben in Baden

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