Klar, Alois

Klar Alois, Philanthrop und Philologe. * Auscha (Úštek, Böhmen), 25. 4. 1763; † Prag, 25. 3. 1833.

Vater des Verwaltungsbeamten, Philanthropen und Schriftstellers Paul Alois K. (s. d.), Großvater des Verwaltungsbeamten und Philanthropen Rudolf Maria v. K. (s. d.). 1786–1806 Gymnasialprof. in Leitmeritz, 1806–31 o. Prof. der griech. Philol. und klass. Literatur an der Univ. Prag. K., der durch seine deklamator. Übungen und Schriften über Deklamation bekannt wurde, widmete den Ertrag aus diesen und anderen Schriften philanthrop. Zwecken. 1807 Mitbegründer der Blindenanstalt für Kinder, 1826 gründete er eine Stiftung für bildende Künstler, 1832 aus eigenen Mitteln eine ähnliche Blindenfürsorgeeinrichtung für Böhmen nach dem Vorbild der durch Joh. Wilh. Klein (s. d.) 1825 in Wien begründeten Versorgungs- und Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde. Mit ihm wirkte seine Gattin Rosina K. (1778–1847) in aufopfernder Weise für die blinden Kinder des Inst. und für die Pfleglinge der K.’schen Blinden-Versorgungsanstalt. Den Bestand der von ihm begründeten Fürsorgeeinrichtungen sicherte K. durch Einrichtung von Stiftungsplätzen, von denen er drei aus eigenen Mitteln dotierte.


Literatur: Denkwürdigkeiten aus dem Leben A. K.s, hrsg. von F. Weinold, 1835; J. R.Grunnt, A. K., 1898; E. Wagner, Die Geschichte der K.’schen Blindenanstalt in Prag von 1832 bis 1907, 1909; 100 roku Klárova ústavu slepcu v Praze (100 Jahre K.’sche Blindenanstalt in Prag), 1932; Dt. Arbeit 6, 1906/07, S. 731; Wurzbach; Kosch, Das kath.Deutschland: Otto 14.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 369
geboren in Úštěk
gestorben in Prag

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