Kerausch, Josef

Kerausch Josef, Ps. Sepp Heimfelsen, Schriftsteller und Mundartdichter. * Imst (Tirol), 19. 8. 1859; † Innsbruck, 12. 11. 1934.

Nach Absolv. der Realschule in Rovereto wurde K. Berufsoff. (1879); als Kaiserjägerlt. (1881) machte er 1882 die Kämpfe in Süddalmatien und in der Herzegowina mit, lebte dann in Brixen und auf Schloß Heimfels sowie in Bregenz in Garnison; 1889 Schulkmdo. Adj. und Lehrer (Geographie) an der Inf. Kadettenschule in Innsbruck, 1894 nach Linz, 1895 nach Preßburg (Hptm.), und 1898 in das IR. n. 86 nach Sarajewo (Bosnien) versetzt. 1900 schied er aus dem aktiven Militärdienst aus, unternahm weite Reisen und ließ sich 1904 in Riva am Gardasee nieder. Hier war er bis 1908 1. Schriftleiter der 1906 gegründeten „Gardasee-Post“, nachdem er bereits vorher vorübergehend in Fiume die „Adria-Zeitung“ redigiert hatte. Ab 1909 wirkte er in Sarajewo als Redakteur für das „Sarajewoer Tagblatt“. Nach 1918 lebte K. als freier Schriftsteller in Innsbruck. Schon als Off. hatte sich K. schriftsteller. betätigt. Er schrieb unter seinem Ps. Erzählungen und Bühnenstücke, war als Reiseschriftsteller für den Fremdenverkehr und als Übers. aus dem Italien. tätig. Seine Mundartgedichte, Dramen und Erzählungen zeigen Gemütstiefe, Idealismus und Heimatverbundenheit; die Form ist literar. anspruchslos. Auf dem Gebiet des Dramas hatte er schon bei Lebzeiten Theatererfolge errungen.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 13. 11. 1934; Brümmer; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Kürschner, Jgg. 1896–1934; Nagl–Zeidler–Castle 4, s. Reg.; Kosch, Das kath. Deutschland; Wer ist’s? 1908.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 296f.
geboren in Imst
gestorben in Innsbruck

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