Jelinek, Karl

Jelinek Karl, Geophysiker und Astronom. * Brünn, 23. 10. 1822; † Wien, 19. 10. 1876.

Stud. seit 1839 an der Univ. Wien zunächst Jus, dann Math., Physik und Astronomie, 1843 Dr.phil. Anschließend war er an der Sternwarte in Wien als Ass., seit 1847 an der Sternwarte in Prag als Adjunkt tätig, aber schon vorwiegend mit Durchführung und Auswertung der damals noch an diesen Inst. üblichen meteorolog. Beobachtungen befaßt. 1852 o. Prof. für Math. am Polytechn. Inst. in Prag und 1863 Dir. der Zentralanstalt für Meteorol. und Erdmagnetismus in Wien, deren Neubau auf der Hohen Warte er 1870–72 zugleich mit einer bedeutenden Vermehrung ihres Personalstandes erreichen konnte. Daneben wirkte er 1870–73 als Referent für höhere techn. Schulen im Unterrichtsmin.; Mitgl.der Akad. d. Wiss. in Wien. J. hat wohl einige gute astronom. Arbeiten und eine geometr. Untersuchung aus seinen früheren Jahren aufzuweisen, doch liegt seine Bedeutung vor allem auf geophysikal. Gebiet, wo er nicht nur eine ansehnliche wiss. Produktivität entfaltete, sondern ganz besonders auch als Organisator Hervorragendes leistete, indem er die Zentralanstalt für Meteorol. räumlich und personell zeitgemäß ausbaute.


Literatur: Wr.Ztg vom 20. 10. 1877; Z. der Österr. Ges. für Meteorol. 12, 1877, S. 79 (mit Werksverzeichnis); Petermanns Mitt. 1877, S. 110; Globus, Bd. 31, 1877, S. 159; Almanach Wien, 1877 (mit Werksverzeichnis); Jahresber. der Böhm. Akad. der Wiss. 60, 1877; Poggendorff 1, 3; Wurzbach; Otto 13.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 98f.
geboren in Brünn
gestorben in Wien

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