Jentzsch, Robert Bruno

Jentzsch Robert Bruno, Techniker. * Breslau, 9. 3. 1852; † Wien, 7. 3. 1912.

Als Inhaber eines Privilegienbüros techn. vielseitig orientiert, beschäftigte er sich vorerst hauptsächlich mit verschiedenen Beleuchtungsfragen und entwickelte Sicherheitsschlösser für Handfeuerwaffen (Mannlicher).Sein erstes Patent über einen Münzfernsprecher stammt vom 8. 2. 1899 (Österr. Patent N. 311). Mit der Gründung einer Telephonautomatenges. und einer ihm erteilten Konzession des k. k. Handelsmin. (1901) sowie weiteren Verbesserungen und Patenten bereitete er den Weg zur Einführung der Telephonautomaten in Österr. vor. Er hatte jedoch mit großen Schwierigkeiten finanzieller, bürokrat. und psycholog. Natur zu kämpfen und konnte nur langsam mit seiner Idee durchdringen. 1909 mußte er sich krank von seinem Werk zurückziehen, ohne am Erfolg seiner Bemühungen voll Anteil nehmen zu könnnen. Erst seinem Mitarbeiter und Nachfolger St. Bergmann blieb es vorbehalten, die Einführung der öffentlichen Telephonautomaten in eigenen auf Straßen und Plätzen frei aufgestellten Telephonhäuschen durchzusetzen und damit Wien in dieser Hinsicht zum Vorbild für ganz Europa zu machen.


Literatur: Österr. Postrundschau, Jg. 8, 1955, H. 82, S. 8–9; Akten des Post- und Telegraphenmus. Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 108
geboren in Breslau
gestorben in Wien

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