Bruder der beiden Folgenden; lernte bei G. Preyer und J. v. Seyfried Klavier und Musiktheorie. Laube entdeckte ihn an einem Liebhabertheater als Ferdinand v. Rhaden in „Magnet. Kuren“, 1854/55 am Burgtheater in kleinen Rollen, 1855/56 wegen Kunststud. in Paris, 1856–58 in Hamburg, dann kurz am Kärntnertor-Theater in Wien, 1858–71 in Dresden, meist in Liebhaberrollen. 1872–78 leitete J. das Carl-Theater in Wien und führte es durch effektvolle Inszenierungen einer neuen Glanzperiode zu. 1875 provisor., 1878 definitiver Leiter des Hofoperntheaters. J. berief Verdi nach Wien, dirigierte dessen Requiem und brachte eine Versöhnung mit Wagner zustande. Obwohl viele berühmte Sänger zu hören waren, erreichten die Einnahmen einen Tiefstand, J. schied 1880 aus seiner Stellung, übernahm 1881 die Dion. des Ring-Theaters und trat auch selbst wieder als Schauspieler auf. Nach der Katastrophe des Ring-Theaterbrandes vom 8. 12. 1881 bei der Aufführung von „Hoffmanns Erzählungen“ wurde er zu 3 Jahren Kerker verurteilt, nach einigen Wochen jedoch begnadigt, aber jede Bühnentätigkeit untersagt. Bereits 1884 war er inoffizieller Berater und artist. Leiter mit A. v. Schönerer am Theater an der Wien, 1892 hatte er die Leitung des Theaters bei der Internationalen Theater- und Musikausst. in Wien inne. 1894 Mitdir. in Hamburg. 1895 Regisseur am Carl-Theater in Wien, dann dessen Dir. Da die finanziellen Mißerfolge sich häuften, beging J. Selbstmord. Er war seit 1895 mit der Burgschauspielerin Emilie Krall (* Wien, 12. 8. 1875; † Wien, 22. 6. 1900, Selbstmord) verheiratet. 1889 nob.