Jacquin, Joseph Franz Frh. von

Jacquin Joseph Franz Frh. von, Botaniker. * Schemnitz (Banská Štiavnica, Slowakei), 7. 2. 1766; † Wien, 9. 12. 1839.

Sohn des Folgenden. Beendete 1788 sein Medizinstud. an der Univ. Wien und unternahm anschließend bis 1791 eine wiss. Reise nach Deutschland, Holland, England und Italien. 1791 wurde er an der Univ. Wien supplierender Prof. für Chemie und Botanik, 1793 Adjunkt und 1797 Nachfolger seines Vaters an der Lehrkanzel; 1802 Dr.med., 1838 i.R. J., seit 1837 Vize-Präs. der neugegründeten Gartenbauges., sorgte für Ausbau und Vergrößerung des botan. Gartens der Univ. Wien und übernahm 1834 auch die Aufsicht über den von N. Th. Host (s. d.) begründeten Garten im Belvedere. Gem. mit seinem Vater arbeitete er an der österr. Provinzial-Pharmakopöe. Durch die Zusammenkünfte in seinem Hause, die ein Zentrum des wiss. Lebens Wiens bildeten, erwarb er sich große Verdienste um das wiss. Leben in Österr., seine Lehrtätigkeit in der Botanik dagegen war infolge Festhaltens an veralteten systemat. Grundsätzen weniger erfolgreich.


Literatur: Wr.Ztg. 1840, n. 53; Bll. für geistige Thätigkeit, 1839, n. 51, S. 1558 ( = Beilage zu: Der Zuschauer); Verhh. der k. k. Landwirthschafts-Ges. in Wien 9, 1840, S. 133–43; J. des Jüngeren Studienreise 1788–90, hrsg. von E. M. Kronfeld, in: Botan. Zentralbl., Beih. 32, 2, 1921, S. 132–76; A. B. Rendle, Letters of J. F. v. J. (1788–90), in: Journal of Botany 61, 1923, S. 287–90; E. M. Kronfeld, Briefe von Alexander v. Humboldt an Josef van der Schot und J. v. J., in: Münchener Allg. Ztg. 1891, n. 209, Beilage; Hirsch; Poggendorff 1; Wurzbach; ADB.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 52
geboren in Banská Štiavnica
gestorben in Wien

Lifeline