Hornbostel, Erich von

Hornbostel Erich von, Musikethnologe. * Wien, 25. 2. 1877; † Cambridge (England), 28. 11. 1935.

Sohn des Advokaten Erich v. H. (* Wien, 24. 10. 1846; † Wien, 7. 3. 1910) und der Kammersängerin Helene Magnus, Enkel des Industriellen Theodor v. H. (s.d.). Stud. 1895–99 Chemie an den Univ. Wien und Heidelberg, 1900 Dr.phil. Wandte sich in Berlin dem Stud. der Psychol. und der Musikwiss. zu, besonders aber der Tonpsychol., 1905–06 Ass. am Psycholog. Inst. unter C. Stumpf. 1906 machte H. eine musikpsycholog. Studienreise nach Nordamerika, vor allem zu den Pawnee-Indianern. 1906–33 Leiter des Berliner Phonogramm-Archivs, das bald zur reichsten Smlg. exot. Musik der ganzen Welt wurde. 1923 Priv. Doz., 1925 ao. Prof. für systemat. und vergleichende Musikwiss. an der Univ. Berlin, 1933 Prof. an der New School of Social Research in New York. 1934 in London und Cambridge. H., der das altchines. Blasquintensystem entdeckte, komponierte auch und war ein guter Pianist. Ab 1922 gab er gem. mit C. Stumpf die Sammelbde. für vergleichende Musikwiss. heraus.


Literatur: J. Kunst, Zum Tode E. v. H.s, in: Anthropos, Bd. 32, 1937; A. Liebe-¿. H. Meyer, E. v. H., in: Musik und Ges., Jg. 2, 1952, S. 59–61 (mit Werksverzeichnis); Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Einstein; Frank-Altmann; Grove; Moser; Müller; Riemann; Thompson; Wer ist’s? 1935; Adler, Bd. 16, 1950–52.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 423
geboren in Wien
gestorben in Cambridge

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