Horschinek, Anton

Horschinek Anton, Montanist. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 27. 1. 1835; † Innsbruck, 2. 12. 1913.

Sohn eines Wundarztes. Stud. seit 1853 an der Bergakad. in Schemnitz und seit 1855 in Pribram. 1857 Montankandidat. Nach Dienstverwendung in Hall i. Tirol, bei der k. k. Bergverwaltung in Kitzbühel und Hüttenverwaltung in Brixlegg wurde H. 1863 zur k. k. Geolog. Reichsanstalt in Wien einberufen, wo er unter Haidinger (s. d.) an der geolog. Detailaufnahme im nordwestlichen Ungarn beiderseits der Waag teilnahm; 1865 wieder bei der k.k. Salzbergverwaltung Hall, 1866 Oberbergschaffer am Hallstätter Salzberg. 1868 wurde H. beauftragt, eine geolog. Untersuchung der alpinen Salzlagerstätten durchzuführen, 1872 nahm er eine spezielle Untersuchung der Umgebung von Häring in Tirol zur Auffindung von Mineralkohlen vor. Nach Dienstleistung bei der k. k. Berghauptmannschaft in Klagenfurt beim k. k. Revierbergamte in Cilli 1874 Sudhüttenverwalter der Sudhütte in Hall i. Tirol. Im Sommer 1874 und 1875 betraute ihn das Finanzmin. mit der geolog. Untersuchung des nordwestlichen Abhanges der Karpaten in Ostgalizien auf Vorkommnisse von Salz, Kohle und Torf. 1891 Bergrat und Leiter der k. k. Salinenverwaltung in Hall i. Tirol, 1899 i.R. und Oberbergrat. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1897 Präs. der Bergbaugenossenschaft des Revierbergamtsbezirkes Hall i. Tirol. H. war ein vielseitig gebildeter Fachmann, der nicht nur weite Gebiete des bergmänn. Wissens, der Geol. und Chemie beherrschte, sondern auch aus seiner Praxis bei den Bergbehörden in allen bergrechtlichen Fragen, ebenso wie in allen administrativen Angelegenheiten hervorragend Bescheid wußte.


Literatur: Österr. Z. für Berg- und Hüttenwesen, 1914, n. 7; Mitt. Salinenverwaltung Hall i. T.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 426f.
geboren in Olmütz
gestorben in Innsbruck

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