Hofmann, Kleophas

Hofmann Kleophas, Mineraloge. * Altenteich b. Eger (Starý Rybník/Cheb, Böhmen), 9. 2. 1874; † Maria Enzersdorf (N.Ö.), 4. 6. 1932.

1898 Priesterweihe, stud. an der Univ. Prag Naturwiss. und unterrichtete dann an den Gymn. in Prag-Neustadt (1901/02), Duppau und Wien (seit 1907). Angeregt durch seinen Lehrer H. Molisch, untersuchte er die heliotrop. Kraft phosphoreszierender mineral. Substanzen, die bei Pflanzenkeimlingen aus kurzer Entfernung positiven Heliotropismus hervorrufen können. Er machte die Kontinuität der Partikel der Minerale mit mathemat.-physikal. Methoden meßbar, konstruierte und berechnete die Auslöschungstiefe beliebiger Flächen zweiachsiger Kristalle und erkannte die Röntgeninterferenzen nicht allein als Kennzeichen der kristallinen Konstitution fester Körper, sondern auch als Signatur der Kristallarten und des Aufbaues ganzer Kristallsysteme. Seine mineralog. Arbeiten blieben prakt. ebenso unbekannt wie der von ihm schon 30 Jahre vor der Verwirklichung dieser Idee gemachte Vorschlag, das Curare zur Schmerzbekämpfung in der Chirurgie zu verwenden.


Literatur: R.P. vom 6. 6. 1932; Jahresber. über das Bundesgymn. im VIII. Wr. Gemeindebezirk, 71, 1931/32, S. 3f.; E. Neustein, Dr. K. H. und die moderne Naturwiss., in: Festschrift zur 250-Jahr-Feier des Bundesgymn. in Wien VIII. (Piaristengymn.), 1701–1951, Tl. 1, 1951, S. 103–06; O. Wittmann, Botan. Abh. in den Mittelschulprogrammen und ihre Verfasser, Diss., Wien, 1957.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 383
geboren in Starý Rybník
gestorben in Maria Enzersdorf

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