Hohenlohe-Schillingsfürst, Marie Prinzessin zu

Hohenlohe-Schillingsfürst Marie Prinzessin zu. * Woronince (Südrußland), 18. 2. 1837; † Schloß Friedstein b. Steinach (Stmk.), 21. 1. 1920.

Als Tochter der durch ihre Freundschaft mit F. Liszt bekannt gewordenen Fürstin Caroline zu Sayn-Wittgenstein, geb. Iwanowska, verbrachte sie ihre Jugend in Weimar und auf Reisen, im Kreise ihr huldigender Künstler und Dichter (F. Liszt, R. Wagner, W. v. Kaulbach, F. Hebbel etc.). Durch ihre Vermählung (1859) mit dem nachmaligen Ersten Obersthofmeister K. Franz Josephs (s. d.), Prinz Konstantin zu H.-S. (s. d.), kam sie nach Wien. Hier war sie bestrebt, den „Weimarer Geist“ in die andersartige Atmosphäre der Wr. Ges. zu übertragen. Hochgebildet und mit echtem Kunstverständnis wirkte sie fördernd auf das Wr. Kunst- und Kulturleben, namentlich auf das Schaffen F. v. Saars freundschaftlichen Einfluß übend. Ihre Persönlichkeit ist in Kunst- und Dichtwerken ihrer Zeit festgehalten. Humanitäre Einrichtungen (Leopoldstädter Volksküche, gegründet 1873, Ferienkolonien etc.) leitete und förderte sie tatkräftig.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 22. 1. 1920; N.österr. Biogr.,4. 1927; Biogr. Jb. 1897; Lex. der Frau; Nagl–Zeidler–Castle, s. Reg.; N. Fugger, Im Glanz der Kaiserzeit, 1932, S. 88ƒ.; M. v. Thurn und Taxis-Hohenlohe, Jugenderinnerungen (1855–75), 1936, S. 150–55; A. T. Leitich, Verklungenes Wien, 1942, S. 90; Österr. Rundschau 13, 1907, S. 360, 21, 1909, S. 281; J. Kühn, Die Wr. Volksküchen, 1876.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 394f.
geboren in Voronivtsi
gestorben in Stainach

Lifeline