Hock, Carl Frh. von

Hock Carl Frh. von, Philosoph und Nationalökonom. * Prag, 18. 3. 1808; † Wien, 2. 1. 1869.

Stud. seit 1823 an der Univ. Wien. Phil., 1828 Dr.phil., stud. dann bis 1830 Jus, trat in den Staatsdienst und war in Triest, 1837–45 in Salzburg tätig. 1847 Dir. des Hauptzollamtes in Wien, 1833/34 leitete er die Ws. „Jugendfreund“, 1848 Hrsg. der „Constitutionellen Donauztg.“, seit 1856 im Finanzmin., zuletzt Sektionschef. 1852 Ritterstand, 1859 Frh., seit 1861 im niederösterr. Landtag, 1867 Mitgl. des Herrenhauses, wirklicher Geh. Rat, Präs. des Obersten Rechnungshofes, 1846/47 Dekan der philosoph. Fak. Er verfaßte philosoph. Schriften im Anschluß an die Lehren A. Günthers (s. d.), in denen sich spekulative Theol. mit metaphys. Spekulation auf Grundlage einer Weiterführung Cartesian. Gedanken verbanden. In der Schrift Cholerodea (griech. „Seuchenartiges“) wandte er sich — etwas widerspruchsvoll — gegen die drei „Seuchen“ in Europa, die polit., d. h. die revolutionäre Politik, die spekulative, d. h. die idealist. Phil. und die phys., d.h. die naturalist. Wiss. Ursprünglich ein Gegner des Schutzzollsystems F. Lists — er trat für völlig freie wirtschaftliche Bewegung ein — wandte er sich später stärker der Auffassung Lists zu. H. war hervorragend an der Finanzreform und am österr. -französ. Handelsvertrag beteiligt.


Literatur: Wr.Ztg. vom 6. 1. 1869; R.P. vom 29. 12. 1918; Jahresber. des Mus. Carolino Augusteum, 1869; Österr. Rundschau 9, 1906, 27, 1911; Brümmer; Kosch, Das kath. Deutschland; Uhlirz, s. Reg.; Wurzbach; ADB; Ziegenfuß 1, S. 540; Überweg-Österreich, Grundriß IV. S. 261.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 346
geboren in Prag
gestorben in Wien

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