Herrmann, Emanuel

Herrmann Emanuel, Ministerialbeamter und Nationalökonom. * Klagenfurt, 24. 6. 1839; † Wien, 13. 7. 1902.

Nach Stud. an den Univ. Wien, Prag und Graz 1862 Dr.jur., trat in den Dienst der Finanzprokuratur, Abt. Klagenfurt. 1863 der Finanzlandesdion. Graz zugeteilt, erhielt er 1864 die Lehrberechtigung für Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftspflege an Hochschulen und übte dann an der Handelsakad. in Graz, seit 1868 an der Theres. Milit. Akad. in Wr. Neustadt seine Lehrtätigkeit aus. 1871 Prof. an der Wr. Handelsakad. 1872 kam er als Sektionsrat in das Handelsmin. und aus Anlaß der Zusammenfassung des gewerblichen Unterrichtswesens in das Min. für Kultus und Unterricht. Hier machte er sich um die Förderung des Kleingewerbes und um die Errichtung und Ausgestaltung von Gewerbeschulen besonders verdient. 1882–1902 o. Prof. für Nationalökonomie an der Techn. Hochschule in Wien. Sein Artikel in der „Neuen Freien Presse“ vom 26. 1. 1869 gab den Anstoß zur Einführung der Korrespondenzkarte (1. 10. 1869), die sich von Österr. aus rasch über die ganze Erde verbreitete. H. verfaßte zahlreiche volkswirtschaftliche und sozialwiss. Arbeiten, in denen er besonders das Techn. betonte.


Literatur: Wr.Ztg. vom 15. 7. 1902 und vom 13. 7. 1952; M.Pr. vom 17. 7. 1902; Grazer Tagespost vom 8. 10. 1929; Technische Hochschule Wien, 1901/02, 1902/03; Ideen aus Österr., Notring Almanach 1954, S. 39; F. Kalckhoff, Die Erfindung der Postkarte und die Korrespondenz-Karten der Norddt. Bundespost, 1911; B. E. König—B. E. Croles, Illustrierte Geschichte der dt. Post, 3. Aufl., Bd. 1, 1900, S. 269 ff.; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien 1815–1940, 1942, S. 181 f.; W. Semetkowski, Graz, 1957, S. 100; Akten des Post- und Telegraphenmus. Wien; V. A. Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 291
geboren in Klagenfurt
gestorben in Wien

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