Herbert, Albin Frh. von

Herbert Albin Frh. von, Industrieller. * Klagenfurt, 29. 10. 1787; † Klagenfurt, 31. 10. 1834.

Sohn des Industriellen und Philosophen Franz Paul Frh. v. H. (25. 3. 1759–18. 3. 1811). Wurde 1802–03 am Klagenfurter Lyzeum, später durch Privatlehrer in Math., Physik und Chemie unterrichtet. 1811 übernahm er die 1756 von seinem Großvater als erste in Österr. gegründete Bleiweißfabrik zu Klagenfurt sowie die 1792 in Wolfsberg errichtete Fabrik. 1813 besichtigte er zur Erweiterung seiner techn. Kenntnisse Fabriken in Italien, Frankreich, Deutschland und in der Schweiz. Den bedeutenden Aufschwung, welchen die Fa. bereits durch die von seinem Vater ausgearbeitete neue Herstellungsmethode von Bleiweiß — Kärntner Verfahren der Stuben- oder Kammerkalzination — genommen hatte, förderte H. durch weitgehende Verbesserungen des Verfahrens, wodurch das erzeugte Bleiweiß Weltruf erlangte. H. errichtete die Kinderbewahranstalt in Klagenfurt, war Vizedir. der Kärntner Landwirtschaftsges. und galt als Hauptförderer der für Innerösterr. eingeführten wechselseitigen Feuerassekuranz.


Literatur: Carinthia, Jg. 28, 1838, S. 63 ff.; B. Herbert, Mein Vater A. Frh. v. H., 1883; E. Herbert-Kerchnawe. Die Bleiweiß-Fabrication in Österr., 1898, S. 9 f.; Großind. Österr., Bd. 5, S. 425; F. Sedlacek, Das Werden des Kärntner Bleiweißverfahrens, in: Bll. für Techn. Geschichte, H. 5, 1938, S. 88 ff.; Kärntens gewerbliche Wirtschaft von der Vorzeit bis zur Gegenwart, hrsg. von der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Kärnten, 1953, S. 238; Wurzbach.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 278
geboren in Klagenfurt
gestorben in Klagenfurt

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