Hazura, Karl

Hazura Karl, Chemiker. * Proßnitz (Prostejov, Mähren), 27. 10. 1859; † Wien, 20. 2. 1941.

Arbeitete nach Absolv. der Techn. Hochschule in Wien vorübergehend an der Univ. unter H. Weidel, wurde dann 1883 Ass. an der Techn. Hochschule in Wien, zuerst bei Ph. Weselsky und später bei Alex. Bauer. 1889–91 war H. in der Industrie und kurze Zeit an Fachschulen in Böhmen als Lehrer tätig. 1892 trat er als Chemiker in die Druckerei für Wertpapiere der Österr.-Ung. Bank ein, 1901 Dir.-Stellvertreter und später Dir. der Druckerei für Wertpapiere der Österr.-Ung. Bank bzw. der Österr. Nationalbank. H. war einer der Gründer des Ver. Österr. Chemiker, um dessen Entwicklung er sich große Verdienste erwarb. H.s erste wiss. Arbeiten mit H. Weidel, P. Julius und R. Benedikt betreffen verschiedene Fragen der aromat. Chemie. Auf Anregung Alex. Bauers wandte er sich dann der Chemie der trocknenden Öle zu, der 1886–89 eine Reihe wertvoller Arbeiten gewidmet sind. H. wies hier unter anderem nach, daß die Säuren der trocknenden Öle Gemische darstellen, und entdeckte die zweifach ungesättigte Linol- und die dreifach ungesättigte Linolensäure. Nach seinem Eintritt in die Österr.-Ung. Bank befaßte sich H. mit chem.-techn. Problemen des Wertpapier- und Banknotendruckes. Seine Untersuchungen auf dem Gebiete des Farbendruckes fanden verschiedentlich öffentliche Anerkennung. Seine Arbeiten auf dem Gebiete der Erzeugung von Wertpapieren auf photomechan. Wege ermöglichten der Österr.-Ung. Bank auch den außerordentlichen Anforderungen der Kriegs- und Inflationszeit zu entsprechen.


Literatur: Österr. Chemikerztg. 22, 1919, S. 166, 32, 1929, S. 180; Mitt. Österr. Nationalbank Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 229
geboren in Prossnitz
gestorben in Wien

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