Hafferl, Franz Anton

Hafferl Franz Anton, Techniker. * Wimsbach (O.Ö.), 30. 1. 1857; † Bad Ischl (O.Ö.), 2. 6. 1925.

H., Sohn des Gutsbesitzers und Juristen Anton H. sowie Neffe des Folgenden; absolv. in Karlsruhe, wo er im Hause F. Redtenbachers verkehrte, das Bauing.-Stud. Im Dienste der Lokomotivfa. Krauß & Comp. wurde er mit J. Stern bekannt und gründete mit diesem 1882 die Baufa. Stern & Hafferl und 1906 die Elektrizitätswerke Stern & Hafferl AG. Die beiden Freunde führten die Elektrifizierung weiter Gebiete von O.Ö. und Salzburg durch. H. nahm die Trassierung von elektr. Leitungen sowie Planungen und Anlagen von Bahnen vor. Er projektierte neben zahlreichen Bahnen in den Alpen solche in Galizien, der Bukowina, Rumänien und Bosnien. Oft wurde er zur Abgabe von Gutachten ins Ausland berufen. Nach dem Tode J. Sterns (1924) erhielt er die Stelle des Präs. der Elektrizitätswerke Stern & Hafferl AG. sowie der Gmundner Elektrizitätswerke AG. Vielseitig interessiert, errang er Erfolge in der Weiterentwicklung der Vermessungstechnik, Photographie, Zoologie und Paläontologie. Studienreisen führten ihn 1896 nach Norwegen, 1898 nach Rußland, 1901 nach Algier, 1904 nach Ägypten; 1912 stud. er in Pikermi bei Athen die Reste vorgeschichtlicher Pferderassen. Meist führte er auf seinen Reisen Vermessungen durch. 1910 und 1911 nahm er photogrammetr. Untersuchungen der Bewegung des Unteraaregletschers (Schweiz) vor. H. gehört zu den Wegbereitern der Photogrammetrie in ihrer Verwendung für das moderne Vermessungswesen.


Literatur: Linzer Tagespost, Jg. 61, 1925, n. 126; Linzer Volksbl., Jg. 57, 1925, n. 126 und Jg. 81, 1955, n. 126; Salzkammergut-Ztg., Jg. 31, 1925, n. 23 und Jg. 6/56, 1950, n. 24; M. Weiß, Die geschichtliche Entwicklung der Photogrammetrie und die Begründung ihrer Verwendbarkeit für Meß- und Konstruktionszwecke, 1913, S. 26 (Schriftenverzeichnis); Meixner, S. 231 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 140
geboren in Bad Wimsbach-Neydharting
gestorben in Bad Ischl

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