Hagen, P. Johann Georg

Hagen P. Johann Georg, S. J., Astronom. * Bregenz (Vorarlberg), 6. 3. 1847; † Rom, 5. 9. 1930.

Lehrerssohn. Trat 1863 in den Jesuitenorden ein, Noviziat in Gorheim bei Sigmaringen, stud. 1865 an der Univ. Münster, 1867 in Maria Laach, 1870 als Schüler von Heis Math. und Astronomie in Münster, 1871 als Schüler von Lipschitz, Ketteler, Kortum und Clausius Math. und Physik in Bonn. Freiwilliger Krankendienst im Krieg 1871. 1872–75 Gymnasiallehrer in Feldkirch, 1875–78 theolog. Stud. in Ditton-Hall bei Liverpool, 1878 Priesterweihe, 1880–88 Lehrer am Ordenskolleg von Prairie du Chien (Wisconsin), daselbst Errichtung einer kleinen Sternwarte. 1888 Dir. des Georgetown Observatory bei Washington, 1906–30 Dir. der Vatikansternwarte in Rom. Beide Sternwarten wurden unter seiner Leitung wesentlich ausgebaut. Dr. h.c. der Univ. Bonn und Münster. H., einer der angesehensten Astronomen im ersten Viertel dieses Jhs., war ein ungemein fleißiger und geschickter Beobachter und Experimentator. Er entdeckte das nach ihm benannte „Dunkelwolkenphänomen“. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten gehörten kosm. Nebel und veränderliche Sterne, Präzisionsexperimente zur mechan. Messung der Erdrotation.


Literatur: A.Pr. vom 11. 9. 1930; Astronom. Nachrichten 240, 1930, S. 131; Vierteljahrsschrift der Astronom. Ges. 66, 1931, 2; Poggendorff 3, 4; Jesuitenlex.; Buchberger; Hochland 1931, S. 376–79; Aus der Stella Matutina, April 1931; Wer ist’s? 1911; Enc. Catt.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 143
geboren in Bregenz
gestorben in Rom

Lifeline