Habart, Johann

Habart Johann, Mediziner. * Wonikow b. Písek (Vojníkov/Písek, Böhmen), 23. 12. 1845; † Wien, 19. 4. 1902.

Kam 1867 an die militärärztliche Akad. (Josephinum) in Wien, 1873 Oberarzt. Später wirkte er in einem Garnisonsspital in Prag, dann bei einem IR. in Cattaro. Während des Okkupationsfeldzuges in Bosnien und der Herzegowina 1878 in Sarajevo an einem Feldspital, wo er sich ganz der Kriegschirurgie widmete, 1879 Regimentsarzt und in einem Feldspital in Goražde, dann an Garnisonsspitälern in Sarajevo und Budapest. Zur Vervollkommnung seiner chirurg. Ausbildung an der I. Chirurgischen Klinik der Univ. Wien E. Albert (s. d.) zugeteilt, widmete er sich mit größtem Eifer diesem Stud. 1885 Gardearzt der kgl. ung. Leibgarde in Wien. Durch experimentelle Stud. über die Geschoßwirkung wurde er zu einem Mitbegründer der Lehre von den modernen Projektilwirkungen, aus der die Kriegschirurgie und die Gerichtsmed. den größten Nutzen zogen. 1889 ord. Mitgl. des Militärsanitätskomitees, 1894 auf Anregung Billroths (s. d.) Priv. Doz. für Kriegschirurgie an der Univ. Wien. 1895 Stabsarzt und Versetzung zum Garnisonsspital n. 2 nach Wien, dessen chirurg. Abt. er bis zu seinem Tode als Chefarzt leitete.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 20. und 21. 4. 1902; Wr. klin. Ws. 17, 1902, S. 452, H. 38, S. 995; Der Militärarzt, 1902, n. 7–10; Dt. militärärztliche Z., 1932, H. 5, S. 266; Danzers Armeeztg., 1902, H. 18; Vedette 1902, S. 380; Le Caducée 1902, S. 18; S. Kirchenberger, Lebensbilder hervorragender österr.-ung. Militär- und Marineärzte, 1913, S. 47; WMW 1942, H. 24, S. 443; Biogr. Jb. 1925.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 122
geboren in Vojníkov
gestorben in Wien

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