Gsaller, Carl

Gsaller Carl, Alpinist. * Innsbruck, 28. 2. 1851; † Innsbruck, 26. 12. 1931.

Absolv. die Realschule und betrieb dann private botan. Stud. Seit 1871 im Telegraphendienst, Oberbaurat. Mitgl. des ÖAK 1890–1931 und Ehrenmitgl. des Akad. Alpenklubs Innsbruck. G., der erste ausgesprochene Felskletterer der Innsbrucker Bergsteiger und Typ des Überganges vom Führertouristen zum selbständigen Bergsteiger, erzielte bedeutende Erfolge als Erstbesteiger und Führender, häufig im Alleingang, im Karwendel und in den Stubaier Alpen. G., der zu den Bahnbrechern des Bergsteigens in Tirol zählt, bezwang als erster gemeinsam mit L. Purtscheller den Pflerscher Tribulaun. Er stürzte 1879 als Alleingänger am Pflerscher Tribulaun und litt sein ganzes Leben schwer an den Folgen seiner Kopfverletzungen. Seine bedeutendsten Fahrten in den genannten Berggebieten: 1878: Kl. Bettelwurfspitze und Übergang zur Gr. Bettelwurfspitze (1. Best. und Uberschr., allein); Hohe Villerspitze (1. Best., allein). 1879: Praxmarerkarspitze (2. Best. auf neuem Weg, allein); Ampferstein und Marchreisenspitze (1. Best., allein); Schlicker Mannln (1. Best.); Schlicker Seespitze (1. Best., allein); Walderkammspitze (1. tourist. Best, und 1. Überschr.). 1883: Riepenwand (l. Best., allein); Steingrubenkogel (2. Best., auf neuem Weg, allein); Steingrubenwand (1. Best., allein); Malgrubenspitze (1. Best., allein). 1887: Breitengrieskarspitze (2. Best., allein); Tiefkarspitze N-Seite (1. Best.). 1890: 1. Übergang aus dem Sulztal zum Alpeiner Ferner; etc.


Literatur: C. G., Mein Leben, handschriftliches Manuskript im Mus. Ferd., F. 18691, Innsbruck; ders., Meine Besteigungen des Pflerscher Tribulauns, in: Z. Tirol, 1925, VI (Festschrift der Hauptversammlung 1925 des DÖAV); O. Stolz, Bahnbrecher des Alpinismus, ebenda; Grundwald n. 2578; EOA; WB.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 97
geboren in Innsbruck
gestorben in Innsbruck

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