Grillmayr, Johann E. C.

Grillmayr Johann E. C., Fabrikant. * Ehrenreith b. Wagenhub (O.Ö.), 17. 11. 1809; † Wien, 5. 7. 1881.

Entstammte ärmlichen, bäuerlichen Verhältnissen; erlernte das Schuhmachergewerbe, wurde mit 17 Jahren assentiert, betrieb von Verona aus Handel mit sizilian. Seidentüchern und verdiente dabei so viel, daß er sich nach 8 Jahren von seiner 12jährigen Dienstzeit loskaufen konnte und nach Linz zurückkehrte. Er ging im Auftrag der Textilfirma Hörzinger nach England, arbeitete 2 Jahre als Hilfsarbeiter an den ihm unbekannten Textilmaschinen und fertigte davon kleine Zeichnungen an. Nach seiner Rückkehr und Heirat mit der viel älteren Witwe Hörzinger gründete G. eine kleine Weberei und betrieb schwungvollen Baumwollhandel im Austausch gegen sizilian. Seidentücher. Bald wurde er Kompagnon des Kleinmünchner Zeugmachers A. Wöss, dessen Unternehmen er seit 1840 selbständig führte und das er in wenigen Jahren zur leistungsfähigsten Baumwollspinnerei Österr. ausgestaltete. Auch der Versuch, nach seinen Zeichnungen engl. Spinnmaschinen nachzubauen, gelang, wurde aber nicht weiter ausgeführt. Dafür war er ständig bestrebt, seinen Betrieb zu modernisieren und mit der jungen Schweizer Textilmaschinenindustrie in Verbindung zu treten. G., der erste österr. Großindustrielle auf dem Textilsektor, trat im öffentlichen Leben wenig hervor.


Literatur: Linzer Tagespost 1939, n. 190; E. Meixner, A.G. der Kleinmünchner Baumwollspinnereien und mechan. Webereien, 1951; A. Hofmann und E. Meixner, Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterr., 1952, S. 35 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 61
geboren in Wagenhub
gestorben in Wien

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