Sohn eines armen Bauern; stud. in Troppau, Olmütz und an der Univ. Wien, 1842 Dr.jur. Schon während seiner Studienzeit war er als Lehrer und Hofmeister, 1844 als Verwalter in Schrems, 1846 als Pfleger und Distriktskommissar zu Schleißheim (O.Ö.) tätig. 1850 Staatsanwalt in Wels, 1851 Notar in Wels. Als führender Politiker der liberalen Partei bekleidete er 1861–79 und 1883–87 das Amt eines Bürgermeisters von Wels, war 1861–79 Reichsratsabg. und im gemeinsamen Reichsrat Präs. Gemeinsam mit seinem Stadtrat A. Göllerich, der ebenfalls politisch tätig und Landtags- und Reichsratsabg. war, legte er den Grund für die heutige Stellung der Stadt Wels. In die Zeit seiner Tätigkeit fällt der Beginn des großen wirtschaftlichen Aufschwunges, die Gründung und weitschauende Förderung zahlreicher Industrieunternehmen, des Welser Volksfestes, der Welser Lokalbahnges. (Konzessionär Dr. G.) und Vorbereitung des Baues ihrer Linien Wels-Aschach, Wels-Grünau und Wels-Rohr, die später von der Bundesbahn übernommen wurden. Ehrenbürger von Wels.
Literatur: N.Fr.Pr. vom 15. 1., Linzer Tagespost vom 16. 1., Linzer Ztg. vom 16. 1. und 17. 1., Linzer Volksbl. vom 17. 1., Welser Ztg. und Welser Anzeiger vom 18. 1. 1890; Jurist. Bll. 1890, S. 32; S. Hahn, Retchsratsalmanach, 1885; K. Stumpfoll und R. Eibl, Ill. Führer durch Wels, 1948, S. 101.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 73