Gradenigo, Giuseppe

Gradenigo Giuseppe, Oto-Rhino-Laryngologe. * Venedig, 29. 10. 1859; † Treviso, 15. 3. 1926.

1883 Dr.med. an der Univ. Padua. Arbeitete in Wien bei Politzer bzw. gleichzeitig bei Schenk über die Embryol. des Ohres, 1888 Priv. Doz., 1889 Dir. der Ohrenabt. der Poliklinik in Turin, 1894–1917 Dir. der Oto-rhino-laryngolog. Klinik in Turin, 1917 Prof. in Neapel. Er begründete 1893 mit Rossi das „Archivio italiano di Otologia, Rhinologia e Laryngologia“ und 1903 gem. mit L. Brieger aus Breslau das „Centralblatt für Ohrenheilkunde“. Er verfaßte zahlreiche Stud. über Embryol., Morphol., Physico-Pathol. und über die Klinik des Ohres. Mit dem Physiker Stefanini beschäftigte er sich mit Akumetrie; über die Abnahme der Amplitude gibt das Gradenigo-Struykensche Dreieck Aufschluß (Arch. für Ohrenheilkunde, Bd. 87, 1912, S. 123). Das von ihm beschriebene Syndrom, Abduzenslähmung bei akuter eitriger Mittelohrentzündung, trägt seinen Namen (ebenda, Bd. 62, 1904, S. 255).


Literatur: Fischer 1, S. 540; Enc.It.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 41f.
geboren in Venedig
gestorben in Treviso

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