Goldemund, Heinrich

Goldemund Heinrich, Techniker. * Kojetein (Kojetín, Mähren), 13. 8. 1863; † Salzburg, 2. 3. 1947.

Stud. an der Techn. Hochschule Wien das Bauingenieurwesen und trat 1890 in das Wr. magistratische Stadtbauamt ein. 1893 Bauadjunkt; Ende 1894 trat er in das neu geschaffene Büro für die Bearbeitung des Regulierungsplanes ein. 1898 Oberinspektor, 1900 zur Weltausstellung nach Paris entsendet, um die Pariser Stadtregulierung und das Gartenwesen zu studieren. Seit 1902 führte G. allein die Stadtbauamtsabt. für die Stadtregulierung, 1908 Oberbaurat, 1913–20 Stadtbaudir. von Wien. G.s Tätigkeit im Wr. Stadtbauamt war äußerst fruchtbar. Sein Hauptarbeits- und Forschungsgebiet bezog sich auf die Stadtregulierung einschließlich des öffentlichen Gartenwesens, der Bauordnung und des städt. Wohnungswesens, ferner des Großstadtverkehrswesens. Er gehörte der Donauregulierungskomm. an, um die Interessen der Stadt Wien zu vertreten. Er verfaßte ein Projekt für den Wald- und Wiesengürtel und die Höhenstraße von Wien. Die Erweiterung des Türkenschanzparkes zum Großpark und viele andere Parkanlagen wurden auf seine persönliche Initiative durchgeführt. Besonderes Augenmerk richtete G. auf die Wahrung des Stadtbildes unter Berücksichtigung der hist. Bauten, auf die Erhaltung der bestehenden Grünflächen und deren Vermehrung. Er war maßgeblich beteiligt an der Einlösung der Spitzackergründe, auf denen das Techn. Mus. errichtet wurde. 1920 i.R., wirkte jedoch als Ziviling. weiter. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Dr. techn. e. h., Goethe-Medaille für Kunst und Wiss., Ehrensenator der Techn. Hochschule in Wien.


Literatur: Personenarchiv des Forschungsinstitutes für Technikgeschichte am Techn. Mus. in Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 22
geboren in Kojetín
gestorben in Salzburg

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